Am 10. Januar erschien Prinz Harrys umstrittene Autobiografie "Reserve" im Handel. Am ersten offiziellen Verkaufstag ging das Buch in den USA, Kanada und Großbritannien mehr als 1,4 Millionen Mal über die Ladentheke. Damit stellen die Memoiren Michelle Obamas Bestseller "Becoming" in den Schatten, der diese Verkaufszahlen erst nach einer Woche erreichte.
Ein großer Aufschlag, der abzusehen war: Bereits am Veröffentlichungstag sind Prinz Harrys Memoiren "Spare" (Deutsch: "Becoming") über 1,4 Millionen Mal verkauft worden. Diese teilte der Verlag Penguin Random House am Mittwoch in New York mit. Demnach habe kein anderes bei Random House erschienene Sachbuch am ersten Tag des Erscheinens eine solche Verkaufszahl erreicht. Die umstrittene Autobiografie hatte bereits im Vorfeld für viel Aufregung gesorgt und weltweit die Feuilletons erregt.
Harrys mehr als 500 Seiten umfassende Autobiografie wurde von mehreren Seiten als bittere Abrechnung mit dem britischen Königshaus offeriert. Schreibhilfe bekam der Prinz von dem Ghostwriter J.R. Moehringer, der als Redakteur bei der "New York Times" und der "Los Angeles Times" arbeitete und Pulitzer-Preisträger ist. In dem Buch erfahren wir unter anderem von Harrys Kokain-Missbrauch, von seinem ersten Mal mit einer älteren Frau und einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit seinem Bruder William. In mehreren Interviews hatte er außerdem heftig gegen seine Familie ausgeteilt und die britischen Medien angegriffen. "Spare" war in Spanien bereits eine Woche früher im Handel erschienen. Das Veröffentlichen einiger brisanter Details scheint dem Verkauf allerdings nicht geschadet zu haben.
Im Vergleich mit ähnlichen Sachbüchern: "Spare" an der Spitze
Vergleicht man die Memoiren mit anderen, ebenfalls nicht umerfolgreichen Sachbüchern, die bei Penguin Random House in den vergangenen Jahren erschienen sind, so zeichnet sich "Spare" bereits jetzt als Topseller unter den Bestsellern ab. Wie der Verlag mitteilte, ging Barack Obamas "A Promised Land" ("Ein verheißungsvolles Land") am ersten Verkaufstag in den USA und Kanada mehr als 887. 000 Mal über den Ladentisch. Michelle Obamas Memoiren "Becoming" verkauften sich demnach am ersten Tag in den USA und Kanada mehr als 725.000 Mal.
Um den Verkauf weiter anzukurbeln, bewarb die Verlags-Präsidentin der Random House Group, Gina Centrello, den Titel nachdrücklich. "Spare" sei die Geschichte von jemandem, von dem man gedacht habe, ihn bereits zu kennen. "Aber jetzt können wir Prinz Harry wirklich durch seine eigenen Worte verstehen“, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA Centrello. „„Spare“ ist ein Buch, das gelesen werden muss, und wir sind stolz darauf, es zu veröffentlichen."