WGB Wissen Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften geht an Thomas Bauer

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Den "WISSEN! Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften" erhält der Islamwissenschaftler Thomas Bauer für sein Buch »Warum es kein islamisches Mittelalter gab«. Die 85.000 Mitglieder der wbg, der Buchhandel sowie eine hochkarätige Jury wählten den Gewinner in einem dreistufigen Verfahren aus. In seiner Dankesrede warnte Bauer vor einer Verwahrlosung der geisteswissenschaftlichen Bildung.

Thomas Bauer erhält den »WISSEN! Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften« Foto: Wikipedia

»Das Buch von Thomas Bauer erfüllt im besten Sinne die Kriterien des Preises und hat nicht nur die wbg-Mitglieder, die Buchhändlerinnen und Buchhändler, sondern auch die Jury besonders überzeugt: Es ist didaktisch originell, im Detail anschaulich und gut erzählt, zudem erfüllt es wissenschaftliche Kriterien«, sagte Jurymitglied Peter Frey (ZDF) in seiner Laudatio.

»Die rege Beteiligung am Auswahlverfahren und die große Resonanz auf die erste Vergabe des Preises bestätigt den Stellenwert verständlich geschriebener, geisteswissenschaftlicher Sachbücher. Das zeigte sich bereits im Januar an der Vielzahl von Titeln und der Breite an Themen, die es auf die Longlist geschafft hatten. Die wbg freut sich, mit dem höchstdotieren Sachbuchpreis die wichtige Rolle der Geistes- und Sozialwissenschaften in der Gesellschaft auch in aktuellen Debatten sichtbar zu machen«, so Dirk H. Beenken, Geschäftsführender Direktor der WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft).

Dankesrede

n seiner Dankesrede stellte Thomas Bauer die Rolle der Geisteswissenschaften heraus: »Meinungsbildung setzt fundiertes Wissen voraus. Dies lässt sich bei naturwissenschaftlichen Gegenständen schwerer ausblenden als bei geisteswissenschaftlichen. Zwar haben auch spektakuläre Nachrichten über die vermeintliche Gefahrlosigkeit von Stickoxiden oder die angeblich verheerenden Folgen von Masernimpfungen Schaden angerichtet, aber der Schaden, den all die ideologisch aufgeladenen Meinungen zu Religionen, Kulturen und ihrer Geschichte anrichten, ist weitaus größer.«

Auch auf die Gefahr der Verwendung falscher Begriffe ging der Preisträger ein. Dies könne zu irreführenden Interpretationen der Geschichte führen. So mahnt er: »Geschichtsbilder sind wirksam, aktuell und politisch, und manchmal auch militärisch, wie die Kriege im Mittleren Osten der letzten Jahrzehnte gezeigt haben, die immer wieder mit den entsprechenden Geschichtsbildern unterfüttert und gerechtfertigt wurden. Das ist nur ein Beispiel dafür, was die heute weltweit zunehmende Verwahrlosung der geisteswissenschaftlichen Bildung anrichten kann.«



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