Todesfall Der französische Philosoph Michel Serres im Alter von 88 Jahren gestorben

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In einem Interview mit der französischen Zeitung "Le Fiagro" erklärte er einmal, er wäre gerne die Hebamme der kommenden Welt. Sein Ziel war es, ein ganzheitliches Wissensverständnis zu schaffen. Insbesondere globale Netzwerke des Wissens lagen ihm daher am Herzen.

Der Autor und Philosoph Michel Serres ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Foto: Wikipedia

Der französische Philosoph Michel Serres ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Dies teilte die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf seine Verlegerin Sophie Bancquart mit.

Serres setzte sich unter anderem für einen starken Dialog zwischen Geistes- und naturwissenschaftlern ein. Plattformen globaler Wissens-Vernetzungen wie Wikipedia lagen ihm am Herzen. Das Thema des Wissenstransfers spielte auch in seinen Büchern immer wieder eine besondere Rolle. Die Werke sind von mythologischen Gestalten wie Engel, Boten und anderen Mittlerfiguren durchdrungen.

"Viele Naturwissenschaftler stellen sich heute überhaupt nicht den ethischen Problemen. Sie verharren innerhalb ihres Forschungshorizonts, ohne an einer Diskussion über diese Probleme interessiert zu sein. Auf der anderen Seite stellen zwar die Philosophen, die ich in Frankreich kenne, Fragen zur Ethik, doch ihr Wissen reicht nicht aus, um gute Fragen zu stellen."

In Frankreich löste der Tod des Philosophen tiefe Betroffenheit aus. "Sein Denken über die Bildung wird uns weiter beeinflussen(...)", schrieb der Bildungsminister Jean-Michel Blanquer auf Twitter. Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire twitterte: "Sein schelmisches Lächeln wird uns fehlen"

Michel Serres schrieb mehr als 50 Bücher, viele davon (Das eigentliche Übel / Erfindet euch neu! Eine Liebeserklärung an die vernetzte Generation / Was genau war früher besser? Ein optimistischer Wutanfall) wurden ins Deutsche übersetzt. Dabei forderte Serres unter anderem dazu auf, den technologischen Wandel als eine neue Chance der Reformierungen zu sehen. In seinem 2019 erschienenen Werk "Was genau war früher besser? Ein optimistischer Wutanfall" setzte er sich polemisch mit der Verherrlichung der Vergangenheit auseinander. Für sein Werk erhielt er 2012 unter anderem den deutschen Meister-Eckhart-Preis.


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