Korrekturen Bestsellerautorin Naomi Wolf muss ihr neustes Buch ändern

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Die Schriftstellerin Naomi Wolf hat gerade erst ein Buch über die Kriminalisierung von Homosexuellen im viktorianischen England geschrieben. Dabei unterlief ihr ein folgenschwerer Fehler, auf den der Historiker Matthew Sweet im Zuge eines Radio-Interviews hinwies.

Die Autorin Naomi Wolf muss ihr neues Buch "Outrages: Sex, Censorship, and the Criminalization of Love" scheinbar noch einmal korrigieren. Foto: Wikipedia

"Outrages: Sex, Censorship, and the Criminalization of Love", so lautet der Titel des neuen Buches, welches ursprünglich am 18. Juni in den USA auf den Markt kommen sollte. Das dieser Termin eingehalten wird ist unwahrscheinlich, denn die Autorin macht in ihrem Buch historische Falschangaben. Wolf schreibt unter anderem, dass im viktorianischen England unzählige Homosexuelle auf Grundlage des "Obscene Publications Act" - Gesetztes hingerichtet worden seien. Dies allerdings, stimmt nicht, wie der Historiker Matthew Sweet nun in einem BBC Radio-Interview erklärte.

Der Fehler lag mehr oder weniger in einer falschen Übersetzung. In vielen Dokumenten, die Wolf für die Bearbeitung ihres Buches sichtete, stand "Death recorded", was die Autorin mit "exekutiert" gleichgesetzt hatte. Unter "Death recorded" ist allerdings etwas anderes zu verstehen. Es beschreibt eine Regelung, die es Richtern erlaubte, zum Tode Verurteilte zu begnadigen. "Ich glaube, keine der von Ihnen dargelegten Hinrichtungen hat wirklich stattgefunden." richtete sich Sweet in der besagten Sendung an die Autorin.

Irritiert und dankbar

Sweet reagierte irritiert aber dankbar auf den Hinweis. Auf Twitter versprach sie, jeden der im Buch beschriebenen Fälle öffentlich nachvollziehbar zu überprüfen. Desweiteren verwies sie auch auf einen 1978 erschienenen Artikel, der mehr als 50 Exekutionen nach dem Anti-Sodomie-Gesetz erwähnt.

Wolfs US-Verlag Houghton Mifflin Harcourt verteitigt die Grundthesen des Buches: "Obwohl wir professionelle Lektoren und Korrekturleser beschäftigen, verlassen wir uns letztlich auf die Nachforschungen und die Faktenchecks unserer Autoren. Trotz dieses unglücklichen Fehlers glauben wir, dass die allgemeine These des Buchs Bestand hat. Wir diskutieren Korrekturen mit der Autorin."

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