Die bereits als das Hörspiel des Monats und Hörspiel des Jahres 2018 ausgezeichnete Kulturradio-Produktion "Auf der Suche nach den verlorenen Seelenatomen" wurde nun auch mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. Die Auszeichnung gilt als die bedeutendste Auszeichnung des Genres. Verliehen wurde diese von der Film. und Medienstiftung NRW.
"Auf der Suche nach den verlorenen Seelenatomen" gewinnt den Hörspielpreis der Kriegsblinden
"'Ich rede also bin ich', dieses Motto scheint die treibende Kraft dieses Hörspiels zu sein. Denn atemlos und dennoch zart, fast geflüstert, erschafft sich die einzige Stimme, die wir hier hören, Sekunde für Sekunde buchstäblich neu. Erinnerungsbilder tauchen auf und verschwinden, Erlebnisfragmente aus der untergegangenen DDR und einem Ich, das ständig unterzugehen droht. Diese Geschichte eines beschädigten Lebens erschließt sich über die Dauer des soghaft wirkenden Stücks, und zwar aus nächster Nähe. [...] Susann Maria Hempel spricht ihre Figur durchgehend mit geradezu hypnotischer Intensität." heißt es in der Begründung der Jury.
Worum geht es?
Grundlage des Stücks sind Gespräche mit einem ehemaligen DDR-Häftling, der von den Erfahrungen im Gefängnis schwer traumatisiert ist. Als Republikflüchtling wurden ihm ein "Grenzproblem" übergestülpt, welches nicht seins war. Im Gefängnis wurde ihm dann die Seele "rausgemacht", wie er sagt. Und sie ist bis heute nicht heimgekehrt in ihr Gefäß. Er denkt sie sich dennoch gut aufgehoben – dort nämlich, wo ihm immer am wohlsten war: im Wald.
Das Stück "Auf der Suche nach den verlorenen Seelenatomen" ist auf Kulturradio RBB zu hören.