Anderás Forgách führt die SWR-Bestenliste für den Monat April an. Kenah Cusanit bleibt mit ihrem Buch "Babel" auf Platz zwei und Hugo Ball folgt auf dem dritten Platz. Hier die weiteren Platzierungen.
1. Anderás Forgách - Akte geschlossen. Meine Mutter, die Spionin
Nachdem seine Mutter gestorben ist stellt der Sohn fest, dass diese für den Geheimdienst gearbeitet, und sogar ihn selbst ausspioniert hat. Wie damit umgehen? Anderás Forgách schreibt eine Analyse seines Elternhauses und erkennt den Verrat als prägendes Attribut in den Wirren des 20. Jahrhunderts. Erschienen beim S. Fischer Verlag.
2. Kenah Cusanit - Babel
Kenah Cusanits Debütroman "Babel" ist derzeit in aller Munde und von der Kritik hochgelobt. Auch den Kritikerinnen und -kritiker der SWR-Bestenliste sagt das Buch zu und belegt Platz 2. Ein deutscher Archäologe bricht im Jahre 1913 auf, um Babylon auszugraben. Seine Erkundungen dokumentiert er akribisch. Hinter all dem die Frage: Lässt sich aus Fragmenten Identität gewinnen? Erschienen beim Hanser Verlag.
3. Hugo Ball - Die Flucht aus der Zeit
Versammelt sind hier Hugo Balls Tagebücher aus den Jahren von 1913 bis 1921. Ball hatte diese 1927 selbst herausgegeben, acht Monate vor seinem Tod. Nun erscheinen die Tagebücher in einer Neuauflage und kommentiert beim Wallstein Verlag. Tiefere Betrachtungen zu Kunst und Leben.
4. Antonio Ortuño - Die Verschwundenen
Ein Immobilienprojekt, dem nicht nur ein paar Häuse, sondern auch ein paar Menschen im Weg stehen. Ein Patriarch, der für seine illegalen Finanzgeschäfte ein Baueropfer sucht. Und ein Mann, der nach einem 15-Jährigen GEfängnisaufenthalt zurückkehrt. Rücksichtslos und vielschichtig beschreibt Antonio Ortuño das Mexiko der Gegenwart. Erschienen beim Kunstmann Verlag.
5. Michel Rutschky - Gegen Ende
Ein Tagebuchband, dessen Autor schonungslos gegen sich selbst vorgeht. Gezeigt werden uns hier Michel Rutschkys Beobachtungen des Intelektuellenlebens der Berliner Republik. Aber auch Selbstbeobachtungen und ein daraus hervorgehender zwiespältiger Kampf. Erschienen beim Berenberg Verlag.
6. Reinhard Kaiser-Mühlecker - Enteignung
Ebenfalls auf Platz 2 im März steht der Roman "Enteignung" des Östereichers Kaier-Mühlecker. In diesem kehrt ein junger Journalist an den Ort seiner Kindheit zurück und bleibt dort kleben. Irgendwo zwischen Heimat- und Anti-Heimatliteratur entzieht sich dieses Buch allen Zuordnungen. Erschienen im S.Fischer Verlag.
7. Clemens J. Setz - Der Trost runder Dinge
Ein Erzählband der virtuose, abgründige Geschichten vereint, die von Ängsten durchzogen sind. Setz entlarvt unser Kommunikationsbedürfnis als einen therapeutischen Akt. Wer dabei Trost sucht, wird enttäuscht. Der nächst Fall lässt nicht lange auf sich warten. Erschienen beim Suhrkamp Verlag.
8. Petr Hruška - irgendwohin nach Hause
Der Versuch, die Vergänglichkeit aufzuhalten, der immer wieder scheitert. Petr Hruška sucht in seinem Gedichtsband die Schönheit in den entlegensten Winkeln der Welt und schafft es dabei, ganze Lebensgeschichten in wenigen Zeilen zu erzählen. Erschienen bei Edition Azur.
9. Matthias Nawrat - Der traurige Gast
Ein namenloses Ich zieht durch die Straßen Berlins, saugt Eindrücke auf, lauscht diversen Lebenserzählungen. Seine Ziellosigkeit ist Spiegel der Existenzformen der Menschen, denen er begegnen. Ein existenzieller, eindringlicher Roman, der vermeintlichen Kausalitäten widerspricht. Erschienen beim Rowohlt Verlag.
10. Adré de Richaud - Der Schmerz
Seinerzeit, 1931, ein Skandalroman. Eine französische Kriegerwitwe beginnt im Jahre 1915 ein Verhältnis mit einem deutschen Soldaten. Das Buch, das Albert Camus zum Schriftsteller machte. Erschienen beim Dörlemann Verlag.
10. Aura Xilonen - Gringo Champ
Ein jugendlicher mexikanischer Einwanderer, der sich, im wahrsten Sinne des Wortes, durch die USA schlägt und dabei wie ein Besessener liest. Eine Mischung aus Popsongs, Jugendjargon und Literaturzitaten, ein Buch mit Sprengkraft.