Am 27. März ist es soweit: Der große Brecht-Abend im Ersten. Um 20:15 Uhr zeigt der Sender das neue Dokudrama BRECHT des Regisseurs Heinrich Breloer. Der Film stellt den meistgespielten Dramatiker des 20. Jahrhunders als ambivalente Persönlichkeit vor, zeigt die Umbrüche und Widersprüche in seinem Leben. Anschließend zeigt Das Erste eine belgeitende Dokumentation, ebenfalls von Breloer produziert.
Breloer präsentiert uns Brecht als einen nach wie vor hochaktuellen Dramatiker, dessen Werk unbestritten zeitlost ist. Was Brecht immer wieder in aller Konsequenz eingefordert hat, sei "das Recht auf den Zweifel, auf das Denken in Widersprüchen und das Beharren auf der Vernunft", so Breloer. Dieses Ideal könne uns auch heut wieder als Maßstab dienen. Darüber hinaus erinnert das Drama an einen Kunstbegriff, der, abfern der medialen Sensationssucht, durch die Kraft der Neugierde und die Lust zur Veränderung defeniert ist.
"Er hatte ein Klischee von sich aufgebaut. Eine Inszenierung von einem eisenharten Mann, der von nichts zu erschüttern war. Die dunkle Seite des Mondes, die wir nicht gesehen haben - die wollte ich kennenlernen. Weil ich mir sicher war, wenn man ihn auch als Leidenden sieht, versteht man das Werk" (Heinrich Breloer zu seinem Dokudrama "BRECHT")
Heinrich Breloer und Brecht
Das Thema Brecht ist kein neues für den Autor und Regisseur. Bereits Ende der 1970er Jahre hatte er sich diesem im Zuge einer Fernsehdokumentation gewidmet. Damals führte Breloer zahlreiche Gespräche mit Zeitzeugen Brechts. Unter anderem sprach er mit Paula Banholzer (Brechts erste Liebe), mit Mitschülern und Jugendfreunden. In seinem jetzigen Film kommen unterschiedliche Interviews der letzten Jahre hinzu, welches sich mit dokumentarischem Material aus den Archiven vermischt.
Die Besetzung
Tom Schilling übernimmt die Rolle des jungen Brechts; Burghart Klaußner spielt den Dramatiker in den Nachkriegsjahren. In weiteren Hauptrollen spielen Adele Neuhauser und Lou Strenger als Helene Weigel in jungen und späteren Jahren, Trine Dyrholm als Brechts dänische Geliebte und Mitarbeiterin Ruth Berlau, Mala Emde als Paula Banholzer, Brechts erste Liebe, und viele andere prominente Schauspielerinnen und Schauspieler.
"Brecht und das Berliner Ensemble - Erinnerung an einen Traum"
Nach den Tagesthemen zeigt Das Erste die den Film belgeitende Dokumentation "Brecht und das Berliner Ensemble - Erinnerung an einen Traum" von Heinrich Breloer. Diese fokusiert die Zeitspanne von 1948 bis 1956, nachdem Berthold Brecht und Helene Weigel aus dem Exil zunächst in die Schweiß und anschließend nach Ost-Berlin zurückgekehrt sind. Es ist dies di Zeit, in der Brecht als Dichter und Regisseur das Theater revolutioniert hat.