Die schwedische Akademie scheint sich von dem wohl größten Skandal ihrer Geschichte erholt zu haben. In diesem Jahr sollen gleich zwei Literaturnobelpreise vergeben werden.
Alles wieder beim Alten? Die schwedische Akademie hat in den eigenen Reihen aufgeräumt und reformiert. Interne Probleme habe man beseitigt und gleich mehrere wichtige Maßnahmen ergriffen, um das verloren gegangene Vertrauen wieder herzustellen, hieß es als Begründung für die Doppel-Verleihung. Die Statuten wurden klarer gefasst, neue Mitglieder wurden ernannt und die bisherigen, bislang auf Lebenszeit angestellten, könnten nun freiwillig zurücktreten und/oder ausgeschlossen werden.
Die Kriese der Akademie
Seit Ende 2017 steckte die Akademie in einer tiefen Kriese. Grund dafür war das (mitlerweile) Ex-Akademiemitglied Katarina Frostenson und ihr Ehemann Jean-Claude Arnault, der im Dezember wegen Vergewaltigung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Neben der Verurteilung kam es außerdem zu Vorwürfen, die beiden hätten Literaturnobelpreisträger vorab ausgeplaudert.
Die Kriese schwächte die gesamte Struktur des Gremiums so sehr, dass 2018 kein Literaturnobelpreis vergeben werden konnte. Man müsse zunächst das vertrauen zur Öffentlichkeit wieder herstellen, hieß es damals als Begründung. Dies scheint nun geschafft.
Externe Fachleute im Komitee
Der Vorsitzende der schwedischen Akademie, Anders Olsson, bestätge letzte Woche Dienstag: „Es werden zwei Nobelpreise, so wie wir es erhofft haben.“ Dem Komitee, welches über die Vergabe des Literaturnobelpreises entscheidet, werden nun fünf externe Fachleute - schwedische KritikerInnen und AutorInnen - angehören.
US-Autorin Louise Glück erhält den Literaturnobelpreis 2020
Literaturnobelpreis: Komitee verliert zwei Mitglieder
Katarina Frostenson verlässt die Schwedische Akademie
Die Spannung steigt: In wenigen Minuten wird der Literaturnobelpreis 2024 verliehen!
Literaturnobelpreis für Peter Handke und Olga Tokarczuk
Nobelpreisträgerin Toni Morrison im Alter von 88 Jahren gestorben
Murakami und die Neue Akademie
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
Verlag Eksmo-AST nimmt letzten Teil der Doktor Garin - Trilogie aus dem Programm
3sat zeigt den Essayfilm "Hermann Hesse – Brennender Sommer"
Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch verteidigt Angela Merkel
Literaturnobelpreis geht an Abdulrazak Gurnah
Literaturnobelpreis: Die ewigen Favoriten?
Elfriede Jelinek soll Ehrenbürgerin Wiens werden
Topnews
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Jenny Erpenbeck gewinnt Internationalen Booker-Preis 2024
Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich
Romanverfilmung "Sonne und Beton" knackt Besuchermillionen
Asterix - Im Reich der Mitte
Rassismus in Schullektüre: Ulmer Lehrerin schmeißt hin
14 Nominierungen für die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues"
"Die Chemie des Todes" - Simon Becketts Bestsellerreihe startet bei Paramount+
Michel Houellebecq und die "Aufstachelung zum Hass"
Jahresrückblick 2022: Die besten Bücher
Aktuelles
„Dream Count“ von Chimamanda Ngozi Adichie – Ein tiefgehendes Meisterwerk über Identität, Verlust und Neuanfang
