Kürzlich erst erklärte der amerikanische Bestsellerautor T.C. Boyle in einem Interview mit der "Welt am Sonntag", er habe in seiner Jugend nichts ausgelassen. Von den Drogen konnte er nur ablassen, da er das Schreiben für sich entdeckte. Heute erscheint Boyles neuer Roman "Das Licht" beim Hanser-Verlag.
"Wir glaubten, wir hätten den Sex erfunden" - T.C. Boyle und die Sechzigerjahre
In seiner Hippie-Zeit vor etwa 50 Jahren hatte der heute 70-Jährige Schriftsteller T. Coraghessan Boyle das Gefühl einzigartiger Erlebnisse.
Teil etwas Größerem
"Wir glaubten, wir hätten den Sex erfunden, und dass vorherige Generationen davon keine Ahnung gehabt hätten", erklärte Boyle in einem Interview gegenüber der "Welt am Sonntag". Ersatzdroge wurde später dann das Bücher-Schreiben. "Zum Glück war ich später auch fähig, mich wieder daraus zurückzuziehen."
Bevor die große "Entdeckung des Schreibens" kam, habe er "alle Drogen genommen, die der Menschheit bekannt sind", sagte Boyle. "Im Gegensatz zu William Burroughs kam ich zu der Einsicht, dass ich nicht beides kann – Drogen nehmen und gleichzeitig Bücher schreiben", so der Schriftsteller. Aufgrund dieser Unmöglichkeit der Verbindung habe er alles aufgegeben, was ihn mit dieser Kultur verband.
"Das Licht"
Heute erscheint T.C. Boyles neuer Roman "Das Licht", ein Buch, welches von den Stimmungen und dem Geist der Sechzigerjahre durchzogen ist. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein junger Doktorand und angehender Psycholgoge, der es bis nach Havard geschafft hat. Als Fritz endlich auf eine LSD-Party seines Professors Leary eingeladen wird, ist dies nichts der zunächst erhoffte, weitere Schritt in seiner akademischen Karriere. Vielmehr erkennt der junge Student hier die eigentlichen Absichten seines Professors: Eine Revolution des Bewusstseins, ein freies Leben, abfern von sozialen Zwängen.