Die Buchbranche kann vorerst aufatmen: Gegen Ende des vergangenen Jahres bescherte das Weihnachtsgeschäft auf den letzten Metern dann doch noch ein minimales Plus von 0,1 Prozent Umsatz, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.
Nachdem der Umsatz im Buchmarkt 2017 um ganze 1,6 Prozent (9, 13 Milliarden Euro) abnahm, hatte sich der traditionelle Handel 2018 wieder von diesem Einbruch erholt. Dennoch ist man weiterhin mit 0,6 Prozent im Minus. Die Zahlen basieren auf einer monatlichen Erhebung des Marktforschungsunternehmen Media Control. Genaue Zahlen zu den Umsätzen und dem Wachstum im Internethandel sollen erst Mitte des Jahres veröffentlicht werden.
"Das Buch bleibt..."
Trotz des Zweifelns und Zitterns im vergangenem Jahr, sieht der Branchenverband auch ein positives Zeichen. "Das Buch bleibt ein zentrales Medium der Unterhaltung, der Information und der Meinungsbildung", resümiert der Vorsteher des Börsenvereins Heinrich Riethmüller.
Allerdings wird anhand der Zahlen auch ersichtlich, dass sich der Kaufschwund im Handel weiterhin fortsetzt. Das erziehlte Plus von 0,1 Prozent Umsatz konnte nur erreicht werden, da die Bücher teurer geworden sind. Dadurch konnte den zurückgehenden Verkaufszahlen entgegengewirkt werden. Im Schnitt zahlte jeder Käufer 13,36 Euro pro Buch - dies entspricht 1,4 Prozent mehr.
Das ab 2013 zu erkennende Abnehmen der Käufer ist vor allem durch den Zuwachs von medialen Alternativen zu erklären. Mit unterschiedlichen Ideen versucht die Branche fortan den Schwund aufzuhalten und das Buch wieder zu einem "emotionalen Erlebnis" zu machen.
Verkaufszahlen und Ranking
Gattungsspezifisch waren die Sachbücher mit einem Plus von 5,5 Prozent die großen Gewinner des vergangenen Jahres. Auch Kinder- und Jugendbücher nahmen mit einem Umsatz von 3,2 Prozent deutlich zu, während die Belletristik als bedeutenste Warengruppe mit 0,9 Prozent im Minus liegen.
Mit "Der Insasse" gelang es Sebastian Fitzek ein weiteres Mal den am häufigsten verkauften Roman (Hardcover) des Jahres zu schreiben. Platz zwei und drei belegten Frank Schätzing "Die Tyrannei des Schmetterlings" und Dörte Hansen mit "Mittagsstunde". Bei den Sachbüchern liegt Michelle Obamas Autobiografie "Becoming" auf Platz eins. Dahinter folgten "Kurze Antworten auf große Fragen" von Stephen Hawking und "Der Ernährungskompass" von Bas Kast.