Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichsten Branchen setzen sich in einem gerade erschienenden Sammelband mit dem Thema Verantwortung auseinander. Der Titel des Bandes lautet "Verantwortung tragen: Impulse für Führungs- und Zukunftsbewusstsein".
Stéphane Etrillard, Autor mehrerer Bücher und einer der Top-Wirtschaftstrainer im deutschsprachigen Raum, hat die verschiedenen Themenschwerpunkte der Autor*innen zu einem Gesamtwerk zusammengefasst und herausgegeben. Das Thema Verantwortung ist dabei allgegenwärtig. Die Autor*innen sind sich einig: Wer dieses Thema nicht an- und wahrnimmt, wird zukünftig immense Nachteile haben. Auch der Autor Bernd Kiesewetter, der sich erst vor kurzem in seinem Buch "Mission Verantwortung" dem Thema widmete, ist mit von der Partie. Die grundlegenden Gedanken, die auch seiner "Mission" zugrunde liegen, hat er im Sammelband in Kurzform dargelegt.
Eine interdiziplinäre Herausforderung
Hier finden sich Autor*innen unterschiedlichster Fachgebiete zusammen: die Unternehmerin, der Gründer, die Beraterin, der Trainer. Aber auch Musiker, Angstforscher und Anwälte, sowie Expertinnen und Experten für Digitalisierung. So nährt man sich dem Thema Verantwortung aus verschiedenen Richtungen, schafft einen angemessenen Überblick und behandelt die Aufgabe nicht zu unterkomplex. Eine Gesamtschau, die ein neues Bild davon schafft, wie Verantwortung gelebt und praktiziert werden kann.
Ethik - eine hochgradig elitäre Debatte
Bernd Kiesewetter plädiert wie auch schon in "Mission Verantwortung" dafür, dass es nicht mehr ausreicht, allein auf sich selbst zu blicken. Er macht klar, dass jede Handlung unmittelbar Folgen nach sich zieht, und das die Auseinandersetzung und Beschäftigung mit ebendiesen einen großen Teil des Themas "Verantwortung" ausmachen muss. Ob diese nun Auswirkungen auf Mitarbeiter, auf die Gesellschaft, auf Kinder, Patienten oder Kunden hat - allein die Entscheidung zu fällen reicht schon lang nicht mehr aus.
Kiesewetters Beitrag im neuen Sammelband belechtet vor allem die Heruasforderung, Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen. Hier müssten die Bessergestellten als Verantwortliche vorangehen. Das wären die Industrienationen mit Blick auf die Schwellen- und Drittländer ebenso, wie der jeweils wohlhabendere Teil der Bevölkerung mit Blick auf die Geringverdiener. "Ethik", so Kiesewetter, "ist eine hochgradig elitäre Debatte, die von oben geführt wird und werden muss."
Ein Plädoyer an Unternehmen
Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung, soziale Unruhen und die Flucht von Millionen Menschen, all dies sind entscheidene Punkte im Thema Verantwortung. Man ist sich einig darüber, dass ein Wirtschaften, wie wir es gegenwärtig betreiben, die Erde in einigen Jahrzehnten unbewohnbar machen würde. Bernd Kiesewetters Beitrag ist ein Plädoyer an die Unternehmer: "Ethisches Wirtschaften muss aus eigenem Antrieb erfolgen und ist schwer mit dem erhobenen Zeigefinger vermittelbar. Ökonomie, Ökologie und Humanismus sind vereinbar. Die Basis dafür ist ethisches Handeln und die Übernahme einer neuen, globaleren Form von Verantwortung."
Verantwortung tragen: Impulse für Führungs- und Zukunftsbewusstsein, Goldegg Verlag, 2018; 256 Seiten, 24,90 €