Christoph Peters erzählt über die Abgründe der japanischen Mafia, Makena Onjerika über Afrikas Gegenwart und Zukunft. Und auch ein auditiver Weihnachtstipp ist mit dabei! "Druckfrisch" mit Denis Scheck am Sonntag, 16. Dezember 2018, um 0:05 Uhr im Ersten. (In der Mediathek unter DasErste.de/druckfrisch)
Christoph Peters: Das Jahr der Katze
Es ist bereits der zweite Roman, den Christoph Peters der japanischen Mafia, der Yakuza widmet. Das Drogen-, Immobilien- und Geldwäschekartell treibt längst auch in Deutschland sein Unwesen. Dort begegnen wir auch dem Protagonisten Fumio Onishi, der in Berlin einen Yakuza-Auftrag ausführen soll und dabei seine Kompetenzen überschreitet. Als sich die Ereignisse zuspitzen, flieht Onishi gemeinsam mit seiner deutschen Freundin nach Tokio, um dort unterzutauchen. Doch längst erwarten ihn die gnadenlose Yakuza-Bosse. Ein literarischer Krimi, der den westlichen Leser in die Welt einer obskuren Organisation entführt, in der sich moderne Effizienz mit überkommenen Ritualen vermischt.
Makena Onjerika: Fanta Blackcurrant
Makena Onjerika ist eine neue Stimme der afrikanischen Literatur. Direkt, humorvoll, traurig und voller Intimität, urteilte die Jury des renommierten Caine Prize for African Writing, den Onjerika dieses Jahr gewann. Die Kurzgeschichte "Fanta Blackcurrant", die zu diesem Erfolg führte, erzählt von einem einfachen Mädchen auf den Straßen Nairobis: Die Protagonistin Meri hat an den lieben Gott nur einen Wunsch - sie möchte ihren Durst jeden Tag mit einer großen Schwarze-Johannisbeer-Fanta löschen. Beschrieben wird ein prekären Leben zwischen Armut und Hoffnung, Drogen und Liebe, Kriminalität und einem ungewissen Ausgang. Stilistisch verbindet die Geschichte dabei die groben Züge eines Straßen-Slangs mit kunstvoller Wortgestaltung. Derzeit arbeitet die Autorin an einem Erzählungszyklus über die Millionenmetropole Nairobi. "Fanta Blackcurrant" ist online zu lesen.
The Poets' Collection (13 CDs, herausgegeben von Christiane Collorio und Michael Krüger)
Es gibt wohl nur wenig renommierte Romane, die nicht vertont und also auch als Hörbuch erhältlich sind. Der Hörbuch-Markt ist randvoll und beinahe unüberschaubar. Wer sich dennoch auf die Suche einlässt, entdeckt hin und wieder besondere Schätze, wie die "Poets' Collection", die auf 13 CDs Originalaufnahmen englischsprachiger Autorinnen und Autoren versammelt. Ein Kompendium der angelsächsischen Lyrik. Die ältesten Aufnahmen stammen von Alfred Lord Tennyson, Walt Whitman und Rudyard Kipling. Auch zu hören sind Autor*innen wie James Joyce, Dorothy Parker, John Updike, Michael Ondaatje, John Burnside und Gertrude Stein. Ein wunderbarer, erweiternder Einblick in das Werk verschiedener Künstler*innen, der auch hin und wieder deren Werke vervollständigen kann. (Alle Aufnahmen auch in deutscher Übersetzung!)