Der Roman "Erinnerungen eines Mädchens" von Anni Ernaux steigt im Dezember auf Platz 1 der SWR Bestenliste. Platz 2 und 3 belegen Judith Schalansky und Iwan Turgenjew.
"Erinnerung eines Mädchens" ist ein autobiografischer Roman der französischen Schriftstellerin Annie Ernaux. Im letzten Monat erklamm er die von 30 unabhängigen Kritikerinnen und Kritiker monatlich erstellte SWR-Bestenliste. Die Autorin hatte 1958 als Mädchen ein traumatisches sexuelles Erlebnis. 50 Jahre später versucht sie zu nun zu erkunden und zu verstehen, wie traumatische Erlebnisse das Leben von Menschen beeinflussen und verändern. Wie funktioniert Gedächtnis? Annie Ernaux durchleuchtet ihr eigenes Leben und die Gesellschaft ihrer Generation. Der Roman "Erinnerung eines Mädchens" ist im Suhrkamp Verlag erschienen.
Ausgewählte Bücher der Dezember-Bestenliste werden die Jurymitglieder Cornelia Geißler, Klaus Nüchtern und Martin Ebel am 4. Dezember in der Sendung "SWR Bestenliste" vorstellen (SWR2, 22:03 Uhr). Die Moderation hat Gerwig Epkes (SWR2). Weitere Informationen und die vollständige Liste der zehn besten Bücher: www.SWR.de/bestenliste
Judith Schalansky und Iwan Turgenjew
Judith Schalansky und Iwan Turgenjew folgen auf Platz zwei und drei. Schalansky positioniert sich hier mit ihrem Roman "Verzeichnis einiger Verluste" (Suhrkamp Verlag) in dem sie anhand verlorenere Dinge, wie zum Beispiel Sapphos Gedichten oder dem ausgestorbenen Kaspischen Tiger geht sie der Frage nach, ob Mythen wahrer sind als die Wirklichkeit.
Der Erzählband "Aufzeichnungen eines Jägers" des russischen Autors Iwan Turgenjews landet auf dem dritten Platz. Im Liebesexil im Paris des 19. Jahrhunderts wirft Turgenjew in 25 Erzählungen einen Blick auf die Eigenarten der Menschen seiner russischen Heimat. Aus dem Russischen neu übersetzt wurde das Werk von Vera Bischitzky (Hanser Verlag).
Die SWR Bestenliste
Die SWR Bestenliste ist darum bemüht, Qualität abseits von Verkaufszahlen zu messen. Dazu nennen die Jurymitglieder jeden Monat in freier Auswahl vier Neuerscheinungen, denen sie möglichst viele Leserinnen und Leser wünschen. Während viele Bestsellerlisten auf das Bekannte und Etablierte vertrauen, geht es der Jury hierbei vor allem darum Autorinnen und Autoren zu nennen, die aus ihrer Sicht mehr Aufmerksamkeit verdienen.