Die Politologen Steven Levitsky und Daniel Ziblatt sind die Gewinner des 10. NDR Kultur Sachbuchpreises. Das politisch hochaktuelle Werk Wie Demokratien sterben. Und was wir dagegen tun können der beiden Harvard Professoren, hat die Jury überzeugt und wurde somit zum besten Sachbuch des Jahres gekürt.
Es sei das "eindringlichste und relevanteste" Buch gewesen, welches auf der diesjährigen Shortlist stand, begründete der Vorsitzende und NDR Programmdirektor Joachim Knuth die Entscheidung. "Es weist anhand historischer Beispiele darauf hin, warum Demokratien an Kraft verlieren können – und was man tun muss, damit es nicht zu spät ist, um sie zu stabilisieren. Vieles von dem, was Levitsky und Ziblatt skizzieren, können wir übertragen von amerikanischen Verhältnissen auf das, was wir hier in Teilen in Europa erleben."
Die Publizistin Hilal Sezgin (ebenfalls Jurymitglied) machte auf die Aktualität des Werkes aufmerksam: „Es ruft zur Wachsamkeit auf. Es ist ein Buch, das einen definitiv nicht kalt lässt.“ Jurorinnen und Juroren seien sich einig gewesen, so Sezgin, dass man in der Auseinandersetzung mit diesem Buch sehr viel lernen und sehr viel gewinnen könne. Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland, bezeichnete das Buch als "packend und mitreißend". Es zeige auf, wie Demokratien "innerlich ausgehöhlt werden durch Polarisierung und mangelnden Respekt vor dem jeweils anderen."
Die Autoren
Steven Levitsky und Daniel Ziblatt leiten das "Challenges to Democracy Research Cluster" an der Harvard University. Sie forschen zu Demokratieprozessen sowie zur Entstehung von autoritären Regimen. Ihr gemeinsames Buch "Wie Demokratien sterben. Und was wir dagegen tun können." war ein New York Times-Bestseller und ist in 15 Sprachen übersetzt worden.