Die Schriftstellerin Judith Schalansky wurde für ihr Buch "Verzeichnis einiger Verluste" mit den von der Stadt Braunschweig und dem Deutschlandfunk gestifteten Wilhelm Raabe-Literaturpreis ausgezeichnet. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert.
Judith Schalansky beschäftigt sich in ihrem Buch "Verzeichnis einiger Verluste" mit dem Archivieren verschwundener und entflohender Dinge, "...die auf diese Weise eine Wiederauferstehung in der Verwandlung erfahren - als literarische Erzählung.", so die Jury in ihrer Begründung. Der Autorin sei mit dem Buch etwas völlig Ungewöhnliches gelungen: Sie hätte eine "Verkehrssprache für den Umgang mit dem Toten und dem Verlorenen" gefunden. Ganz gleich ob es sich um "eine verschwundene Insel im Pazifik, das Skelett eines Einhorns, der kaspische Tiger..." oder "... die erleuchteten Texte des Religionsstifters Mani... " handelt; Judith Schalansky schaffe es jegliche Verluste in einem "Register umfassender Kenntnisse und ungebändigter Fabulierfreude... " gutzuschreiben.
Zur Autorin
Judith Schalansky studierte Kunstgeschichte in Berlin und Kommunikationsdesign in Potsdam. Nach dem Abschluss ihres Studiums unterrichtete sie bis 2009 Typografische Grundlagen an der Fachhochschule Potsdam. Ihre publizistische Tätigkeit begann sie bereits 2006. 2008 debütierte sie mit dem Roman Blau steht dir nicht. Schalanskys Bücher sind in mehr als 20 Sprachen übersetzt.
Die Jury
Die Jury des diesjährigen Wilhelm Raabe Literaturpreises setzte sich zusammen aus: Prof Dr. Moritz Baßler (Germanistisches Institut der Universität Münster), Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel (Präsident der Internationalen Raabe-Gesellschaft e.V.), Alexander Cammann (DIE ZEIT), Thomas Geiger (Literarisches Colloquium Berlin), Dr. Anja Hesee (Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Braunschweig), Dr. Michael Schmitt (3sat), Prof. Dr. renate Stauf ( Germanistisches Institut, TU Braunschweig),Katharina Teutsch (u.a. FAZ, Tagesspiegel) und Dr. Hubert Winkels (Deutschlandfunk).