Zur Veränderung der Welt Verantwortung als Mission

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Wenn wir uns nicht besinnen, werden wir alle scheitern. Auf 240 Seiten setzt sich der Unternehmer Bernd Kiesewetter für mehr Engagement und Ehrlichkeit ein.

Quelle: obs/Al-Omary Medien-Management & Consulting Group/Bernd Kiesewetter

Verantwortung ist ein facettenreicher Begriff. Man trägt Verantwortung für sich selbst, für die Familie, vielleicht für einen engeren Bekanntenkreis oder gar für ein Unternehmen samt seinen Mitarbeitern. Man trägt Verantwortung für die Welt als Ganzes, einige von uns dafür, wie sie war, wir alle dafür, wie sie sein wird. Bernd Kiesewetter beleuchtet in seinem Buch "Mission Verantwortung - Weil Erfolg deine Entscheidung ist" all diese Facetten - und beginnt bei sich selbst. Es gab eine Zeit in Kiesewetters Leben, da handelte er verantwortungslos, in manchen Bereichen sogar rücksichtslos. Er gab sich dem Exzess hin, stürzte ab, ging pleite. Und wie so oft sorgte die veränderte Perspektive, der Blick vom Boden aus, auch zu einer Persönlichkeitsveränderung. Die Verantwortungslosigkeit, die Kiesewetter abdriften lies, beschreibt der Unternehmer in seinem Buch nun als das gesellschaftliche Gesamtproblem schlechthin, und plädiert infolgedessen für mehr individuelle und kollektive Verantwortung.

"Wenn wir so weiter machen, werden wir die Erde und unsere Lebensgrundlage zerstören", schreibt Kiesewetter. "Ich bin Unternehmer und sehe, was Wirtschaft und deren Akteure anrichten können, wenn sie sich nicht auf ihre Verantwortung besinnen." Bei seinem Buch handele es sich weniger um ein "typisches Erfolgsbuch von einem, der gescheitert und wieder augestanden ist", als um ein "Buch, dass zeigen soll, dass nut Verantwortung wirklich erfolgreich mach und dass diese nicht beim eigenen Ego endet."

Kiesewetter betont, dass Verantwortung in erster Linie damit einhergeht, sich mit seinem eigenen Ist-Zustand auseinanderzusetzen, und all die Selbstlügen, die oft zur medikamentösen Selbstberuhigung führen, beiseite zu lassen. Es geht um die Konfrontation mit sich selbst und darum, hier eine klare Position zu beziehen. Verantwortung tragen bedeutet mehr als nur das bloße Erfüllen von Pflichten. Man spürt einen Hauch französischen Existenzialismus, wenn Kiesewetter schreibt: "Es ist eine Entscheidung, die jeder für sich treffen kann" (auch wenn "trifft" hier die passendere Formulierung gewesen wäre). "Mission Verantwortung" soll jedenfalls der Versuch sein, eine Bewegung in Gang zu setzen, deren Narrativ lauten könnte: "Wir brauchen mehr Dialog, mehr Miteinader, mehr ehrliche Auseinandersetzung, ja sogar mehr Konflikte, wenn sie fair geführt werden"."

Ein Narrativ, welches in seiner Definition doch recht einfach gehalten und von einem Unternehmer definiert ist, der zu Boden fiel, sich dort wieder aufrichtete und die Karriereleiter erklomm. Und plötzlich vermischt sich der hier genannte Hauch Existenzialismus mit der Idee des "American Dreams". Bleibt zu hoffen, dass wir nicht erst Teller waschen müssen, um und anschließend bin in die Geschäftsführerposition hochtestosteronisieren zu können. Der offene, konstruktive Diskurs finden aber hoffentlich statt, dann nach diesem Buch.


Mission Verantwortung - Weil Erfolg deine Entscheidung ist", Business Village Verlag 2018, 240 Seiten, 24, 95 Euro



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