Die Sendung von „ttt - titel thesen tempramente“ am kommenden Sonntag beschäftigt sich mit den Internationalen Festspielen in Venedig. Der deutsche Beitrag in diesem Jahr ist der Film „Werk ohne Autor“.
„Sieh niemals weg!“ - Dieser Satz, einem Kind mit auf den Lebensweg gegeben von seiner kurz darauf von den Nazis als „unwertes Leben“ ermordeten Tante, steht als Motto über dem neuen Film von Florian Henckel von Donnersmarck.
In „Werk ohne Autor“ erzählt der Oscar-Preisträger („Das Leben der Anderen“) davon, wie dieses Kind, verfolgt von traumatischer Vergangenheit, als Künstler seinen Weg durch die deutsche Nachkriegsgeschichte sucht, erst auf einer DDR-Akademie und später im Düsseldorfer Kunst-Kosmos des Joseph Beuys. In Gestalt seines Schwiegervaters, einem ehemaligen Euthanasie-Arzt, begegnet er dabei der nicht auslöschbaren Geschichte: Doktor Seeband rettet seine Ideologie locker durch DDR-Sozialismus und BRD-Kapitalismus und schwimmt in beiden Systemen mit wie ein Fisch im Wasser.
Der Film, einziger deutscher Beitrag in Venedig, nimmt Anregungen aus dem Leben des Malers Gerhard Richter auf und stellt dem Publikum die ganz großen Fragen: Was ist Wahrheit, in der Kunst und im Leben? Wie mit der Schuld umgehen, wenn Täter und Opfer in einer Familie leben? Kann die Vergangenheit je vergehen? Und schließlich: „Sieh niemals weg“ - Was heißt das heute? Trotz des einigermaßen verkopft klingenden Titels ist „Werk ohne Autor“ ein emotional packendes Erzähl- und Schauspielerkino: Florian Henckel von Donnersmarcks venezianisches Comeback.
Weitere Themen der Sendung ist der Film "At Eternity's Gate" , in dem William Dafoe den Makler Maler Vincent van Gogh spielt, und der sich mit einer der rätselhaftesten Episoden in Geschichte der modernen Kunst beschäftigt : In der Nacht vor Heiligabend 1888 schneidet sich der Maler Vincent van Gogh im französischen Arles sein Ohr mit einem Rasiermesser ab.
Sowie "22 July", die Verfilmung des Attentats auf der norwegischen Insel Utøya / Der terroristische Anschlag am 22. Juli 2011 im norwegischen Oslo.
„ttt - titel thesen tempramente“, am Sonntag, 9. September 2018, um 23:05 Uhr im Ersten
Katja Hoyer mit "Diesseits der Mauer" bei "titel, thesen, temperamente"
Aya Cissoko mit "Kein Kind von Nichts und Niemand" bei "ttt"
"Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung" - Dirk Oschmann bei "ttt"
Wie sehr stehen westliche Demokratien auf der Kippe?
Die Holocaust-Überlebende Tove Friedman bei "ttt"
"ttt" stellt Sachbuch "Imperium der Schmerzen" von Patrick Radden Keefe vor
Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2022
"ttt - titel, thesen, temperamente": Neues von Tocotronic und: dogmatischer Antirassismus
"Wir Gotteskinder" am Sonntag auf Titel, Thesen, Temperamente
Kima, Raubkunst und Widerstandskampf - Bücher bei "ttt - titel, thesen, temperamente"
Philosoph Omri Boehm über ein Ende des Nahostkonfliktes
ZDF verfilmt den Bestseller "Unterleuten" von Juli Zeh
Warum das 21. Jahrhundert das asiatische Zeitalter sein wird
Adolf Endler - "Die Gedichte": Ein Autor im Wandel der Zeit
Topnews
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Jenny Erpenbeck gewinnt Internationalen Booker-Preis 2024
Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich
Romanverfilmung "Sonne und Beton" knackt Besuchermillionen
Asterix - Im Reich der Mitte
Rassismus in Schullektüre: Ulmer Lehrerin schmeißt hin
14 Nominierungen für die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues"
"Die Chemie des Todes" - Simon Becketts Bestsellerreihe startet bei Paramount+
Michel Houellebecq und die "Aufstachelung zum Hass"
Jahresrückblick 2022: Die besten Bücher
"Studio Orange" mit Sophie Passmann: Verhöhnung der Literatur?
Unsere Leseempfehlungen zur Weihnachtszeit
Aktuelles
„Dream Count“ von Chimamanda Ngozi Adichie – Ein tiefgehendes Meisterwerk über Identität, Verlust und Neuanfang
