Tschechische Gegenwartsdramatik Grotesk, politisch und aktuell

Vorlesen

Szenische Lesungen neuer tschechischer Theaterstücke mit "Drama Panorama"

David Zábranský: Der Schauspieler und Schreiner Stanislav Majer äußert sich zum Zustand seines Heimatlandes. Foto: Ladislav Babuščák

Im LETTRÉTAGE zu Berlin werden am 28.08.2018 Werke tschechischer Gegenwartsdramatik vorgestellt. Hanna Schröder, Renate Regel, Henning Bochert und Eberhard Höhler lesen Stücke von Kateřina Rudčenková, Roman Sikora, Tomáš Vůjtek und Anna Saavedra.

Die Themenbereiche der vorgestellten Werke sind weitreichend. Von der Ausbeutung innerhalb einer globalisierten Arbeitswelt in Sikoras Roman "Bekenntnis eines Masochisten" über feministische Stücke der Dramatikerinnen Anna Saavedras und Kateřina Rudčenková und die Problematik mehrsprachiger Beziehungen (Eva Prchalová) bis hin zu dokumentarischen Themen des zweiten Weltkrieges wie in Tomáš Vůjteks "Die Anhörung", liegt der Schwerpunkt des Abends auf der künstlerischen und kritischen Be- und Verarbeitung gegenwärtiger, globaler Problematiken. So wird Korruption in der tschechischen Politik parodiert und die allgemeine Vertuschung der Doping-Skandale der sozialistischen Sportler*innen bei einem Radiogespräch demontiert (David Drábek). Es werden die Beziehungen zum aktuellen Heimatbegriff untersucht (David Zábranský) oder ironisch-utopische Strategien zur Erhaltung der tschechischen Kultur in Zeiten der globalen Migrationen entwickelt.

"Drama Panorama: Forum für Übersetzung und Theater e.v." präsentiert seit 2014 neue tschechische Theaterstücke im Rahmen des Berliner Festivals "Ein Stück: Tschechien" in szenischen Lesungen und Gastspielen. Als Herausgeberin der Anthologie "Von Masochisten und Mamma-Guerillias" wählte Kuratorin Barbora Schnelle beim Festival bereits präsentierte Stücke und ergänzte sie um weitere Theatertexte.

Moderation: Barbora Schnelle

Ort: LETTRÉTAGE, Mehringdamm 61, 10961 Berlin

Eintritt: 8€


Gefällt mir
1

Hier bestellen

Bitte warten, die Daten werden geladen ...

Mehr zum Thema

Topnews

Aktuelles

Isabel Allende: Der Wind kennt meinen Namen Isabel Allende: Der Wind kennt meinen Namen Die Inspiration für das Werk liegt in Allendes humanitärer Arbeit. Die Autorin engagiert sich intensiv für mexikanische Flüchtlinge und kennt die Geschichten von Menschen, die unter unmenschlichen Bedingungen ihre Heimat verlassen mussten. Als jemand, die sich selbst als "displaced person" bezeichnet, da sie einst aus ihrer Heimat fliehen musste, sieht sie in der aktuellen US-Flüchtlingspolitik eine Fortsetzung von Missständen, die sie schon lange anprangert. Suhrkamp
TV

Isabel Allende: Erzählen als Widerstand

Rezensionen