Thomas Gottschalk und „Das Literarische Quartett“, passt das zusammen? Der leichtgewichtige Entertainer und die tiefsinnige Literatenrunde, aber vielleicht ist genau das der Versuch, die Sendung einem bereiteren Publikum zu öffnen. Eines ist garantiert, das sind höhere Einschaltquoten. Und man darf nicht vergessen, Gottschalk hat mal Germanistik und Geschichte studiert, zwar nur fürs Grund- und Hauptschulleramt, und er ist selbst Autor, seine Autobiografie „Herbstblond“ erschien 2015.
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Am Freitag, dem 8. Dezember 2017, um 23.25 Uhr lädt Volker Weidermann im ZDF gemeinsam mit Christine Westermann, Thea Dorn und dem Gast des Tages, Thomas Gottschalk, erneut zum Gespräch über Bücher ein. Im Foyer des Berliner Ensembles diskutieren die vier über Werke von Peter Handke, Ina Hartwig, Stephen und Owen King sowie Joachim Meyerhoff.
Im vierten Band seiner Autobiografie, "Die Zweisamkeit der Einzelgänger", ist Joachim Meyerhoff Anfang 20 und endlich verliebt. In drei Frauen gleichzeitig: in Hanna, die geniale Studentin, Franka, die erotisch unersättliche Tänzerin, und Ilse, die nicht mehr junge, nach Puddingbrezeln duftende Bäckersfrau. Die drei Affären überfordern den fragilen Schauspieler moralisch und logistisch, beflügeln aber auch sein Erwachsenwerden.
Als "Letztes Epos" bezeichnet Peter Handke, der am 6. Dezember seinen 75.Geburtstag feiert, seinen Roman "Die Obstdiebin". Zu Beginn wird das Dichter-Ich von einer Biene gestochen. Dieser Stich wird zum Zeichen des Aufbruchs. Also macht sich das Ich auf, verlässt "das Anwesen" und geht mit der Obstdiebin, einer "Auserwählten", drei Tage lang auf Wanderung. "Wie man sich verirrt, so erlebt man", heißt es am Ende des Buches, dessen Hauptheldin – wie immer bei Handke – die Sprache ist.
Ist der Wunsch, die Hälfte der Menschheit – also die Frauen – in einen Dornröschenschlaf zu versetzen, eher eine Frauen- oder eine Männerfantasie? Für Stephen King ist sie in jedem Fall ein ideales Horror-Szenario. In seinem neuen Roman "Sleeping Beauties", den er mit seinem Sohn Owen geschrieben hat, werden die Frauen zu barbarischen Bestien, sobald man sie aufweckt, und die zurückgebliebenen Männer zu Primitivlingen. Nur das Teufelsweib Evie scheint gegen die Schlafkrankheit immun.
"Wer war Ingeborg Bachmann?", fragt Ina Hartwig in ihrer "Biographie in Bruchstücken" und entdeckt überraschende, unbekannte, dunkle Seiten der Ikone der Nachkriegsliteratur. Hartwig stilisiert Ingeborg Bachmann nicht mehr als Opfer des Patriarchats, sondern zeigt sie als kühne und kalkulierende Denkerin. In zahlreichen Gesprächen mit Zeitzeugen wie Hans Magnus Enzensberger, Martin Walser oder Henry Kissinger zeigt sie eine Persönlichkeit jenseits des Bachmann-Mythos: gefährdet und destruktiv, aber auch witzig und zäh.
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