Gleich vorweg: „Von Liebe und Lügen“ von Anna Schneider (2017) ist von der ersten Zeile an packend und erzeugt jede Menge Gänsehautmomente. Ein echter Thriller, nicht nur für eingefleischte Fans.
In 14 spannenden Kapiteln geht es um Liebe, Eifersucht, Vertrauen, um Einsamkeit, Neid und Angst. Natürlich kommt auch eine geheimnisvollen Schöne ins Spiel. Die Zutaten für einen guten Thriller stimmen.
Kurze Kostprobe: „Ich lege mich wieder auf die Pritsche, versuche meine Glieder warm zu reiben. Da höre ich es. Ein Geräusch. Ich verharre. Lausche. Da ist es wieder. Nur ein leises Knacken. Von draußen. Ich unterdrücke mein Zittern, beiße mir auf die Finger, um kein Geräusch zu machen. Das Holz knirscht. Mein Herz pocht wild. Draußen bewegt sich jemand um die Hütte herum. Sie haben mich gefunden. So schnell? Das darf nicht wahr sein!“…
Jonah und Lynn sind ein Paar und Mitglieder einer Clique. Lynn, die Schöne, muss plötzlich mit ihren Eltern nach Asien ziehen. Ab diesem Zeitpunkt wird es mysteriös. Mit Lynns Abwesenheit beginnt sich die Jugendgruppe zu verändern. Die beiden Freundinnen Saskia und Franzi verstehen sich nicht mehr, alle misstrauen einander. Franzi fühlt sich einsam, als Außenseiterin:
„Sie drehte sich nur noch im Kreis. Jungs wollten nichts von ihr, beachteten sie nicht einmal.
Obwohl ihr Jungs noch nie etwas bedeutet hatten, es ihr im Grunde egal sein konnte, bestärkte diese Tatsache dennoch das Gefühl, dass niemand sie wirklich sah. Als wäre sie unsichtbar, nur ein Schatten der beiden anderen Mädchen, von der lebenslustigen Saskia genauso wie von der edlen Lynn. Das hatte sie nie groß gestört. Aber jetzt … jetzt schien ihr, als würde sie schon ihr Leben lang im Hintergrund stehen, der langweiligste Teil der Clique. Sie war einfach da, ohne Rolle, ohne Stimme. Genau wie zu Hause, wo ihre Eltern im Streit nicht einmal interessierte, ob sie noch im Zimmer war oder nicht. So als wäre sie nur ein Möbelstück, Teil des Inventars. Franzi fragte sich, ob es überhaupt jemand bemerken würde, wenn sie einfach weg wäre. Verschwunden.“
Zu allem Überfluss verliebt sich Saskia auch noch in den Freund ihrer Freundin Lynn. Der erwidert die Liebe, will mit Saskia zusammen sein. Aber irgendwas stimmt nicht. Jonah fühlt sich oft beobachtet und scheint verfolgt zu werden. Er weiß nicht mehr: Was ist Wahrheit, was Lüge und was Einbildung? Als Lynn wieder aus Asien zurückkehrt, eskaliert die Lage, alles scheint auf dem Kopf zu stehen...
„…Wer Unheil sät, wird Böses ernten. Aber diese alte Schlange, die hatte keine Chance. Nicht gegen mich. Finito, Baby.“
Ein Ende mit Schrecken – unverhofft und gruselig. Also, wer sich einen Abend lang gut und anspruchsvoll unterhalten lassen möchte, dem sei dieses Buch unbedingt empfohlen.
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