Martin Suter hat mit seinem Roman „Elefant“ ein Meisterwerk für Liebhaber des Wanderns durch mehrere Zeiteebenen geschaffen. Wie kein andere versteht Suder das Spiel mit der Zeit. Er verknüpft Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem Bild und am Ende wird der Leser den Weg aus diesem Labyrinth selbst finden.
Der rosa Elefant von Martin Suter
Das Thema ist brisant und beschäftigt sich mit der Frage, wie weit die neue Genrevolution mit dem merkwürdigen Namen GRIPS/Cas9 unser Leben verändern wird. Suter wählt als Produkt der neuen Welt einen winzigen rosa leuchtenden Elefanten, und strikt um ihn eine skurile Geschichte, die Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können, am Ende vereint.
Wir beginnen kurz vor dem Ende der Geschichte, da hat der obdachlose Schoch den Elefanten schon längst gefunden und sein Versteck, eine Höhle an Fluß verlassen. Der kleiner rosa Elfefant, der im dunkeln leuchtet, ist das Werk des Genforschers Roux. Er will dem Elefanten wieder haben und ist Schoch auf den Fersen. Doch anfangs gibt es keine Spur, denn der Elefant wurde nicht von Schoch entführt, es war der burmesische Elfenatenkünstler Kaung. Er hatte die Geburt begleitet, für ihn ist der Elefant etwas besonderes, das nicht in den Händen von dem skrupellosen Roux bleiben darf. Schoch stolpert er zufällig dazwischen, als er den Elefanten findet und Schoch findet ein neues Zuhause, eine neue Liebe und eine Zukunft.
Der Leser taucht am Anfang des Buches in das Leben eines Obdachlosen ab. Weiter weg kann der Ort von dem Hype um die Genforschung gar nicht gewählt werden. Ein Bier, ein Schlafplatz, mehr braucht das Leben nicht. Unser Genforscher Roux, vom anderen Ende der Welt hat die Macht, er hat das Wissen und das Geld. Ihm fehlt nur eins, der Ruhm für sein Schaffen. Der rosa Elefant, das ist seine Hoffnung. Suter führt uns diese unterschiedlichen Menschen sehr nahe und bringt sie in einer einzigartigen Geschichte zusammen, fesselnd, unterhaltend und mit einem sehr angenehmen Tempo.
„Elefant“ ist Anfang diesen Jahres beim Diogenes Verlag erschienen.
Topnews
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Jenny Erpenbeck gewinnt Internationalen Booker-Preis 2024
Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich
Romanverfilmung "Sonne und Beton" knackt Besuchermillionen
Asterix - Im Reich der Mitte
Rassismus in Schullektüre: Ulmer Lehrerin schmeißt hin
14 Nominierungen für die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues"
"Die Chemie des Todes" - Simon Becketts Bestsellerreihe startet bei Paramount+
Michel Houellebecq und die "Aufstachelung zum Hass"
Melody - ein Martin Suter Roman von Liebe und Verlust
Lila, Lila - ein Liebesroman von Martin Suter
Klone morden besser – Will Smith besteht die Konkurrenz zu seinem jüngeren Ich in "Gemini Man"
Martin Suter zu Gast beim rbb
Elefant von Martin Suter in den Amazon Charts
„Letztes Kapitel: Mord“ von Maxime Girardeau – Ein raffinierter Thriller mit literarischer Note
„Die Yacht“ von Sarah Goodwin – Luxus, Lügen und ein tödlicher Törn
„ENEMY – Stunde der Wahrheit“ – Ein Politthriller mit brisanter Aktualität
“The Crash” von Freida McFadden: Ein atemberaubender Psychothriller, der alles infrage stellt
„Beautiful Ugly“ von Alice Feeney – Ein düsterer Psychothriller über Liebe, Verlust und die Suche nach Wahrheit
Kristina Ohlsson´s "Die Tote im Sturm" erscheint im August
Martin Suter und Bastian Schweinsteiger: Kann das klappen?
Ein Schokoladen-Nashorn aus Kolonialzeiten
Eine digitale Piraterie
Die Welt zu retten ist kein Scherz
Aktuelles
„Das Band, das uns hält“ – Kent Harufs stilles Meisterwerk über Pflicht, Verzicht und stille Größe
Magie für junge Leser– Die 27. Erfurter Kinderbuchtage stehen vor der Tür
„Die Möglichkeit von Glück“ – Anne Rabes kraftvolles Debüt über Schweigen, Schuld und Aufbruch
Für Polina – Takis Würgers melancholische Rückkehr zu den Ursprüngen
„Nightfall“ von Penelope Douglas – Wenn Dunkelheit Verlangen weckt
„Bound by Flames“ von Liane Mars – Wenn Magie auf Leidenschaft trifft
„Letztes Kapitel: Mord“ von Maxime Girardeau – Ein raffinierter Thriller mit literarischer Note
Drachen, Drama, Desaster: Denis Scheck rechnet mit den Bestsellern ab
UNESCO und IBBY sammeln Werke in indigenen Sprachen
Mario Vargas Llosa ist tot –Ein Abschied aus Lima
Denis Scheck ist am 13. April zurück mit „Druckfrisch“
Zwei Fluchten, zwei Stimmen – und dazwischen das Schweigen der Welt
Good Girl von Aria Aber – eine Geschichte aus dem Off der Gesellschaft
Guadalupe Nettel: Die Tochter
"ttt – titel thesen temperamente" am Sonntag: Zwischen Wehrpflicht und Widerstand – Ole Nymoen im Gespräch
Rezensionen
„Größtenteils heldenhaft“ von Anna Burns – Wenn Geschichte leise Helden findet
Ein grünes Licht im Rückspiegel – „Der große Gatsby“ 100 Jahre später
"Neanderthal" von Jens Lubbadeh – Zwischen Wissenschaft, Spannung und ethischen Abgründen
