Der Publizist Johannes Willms konzipierte zusammen mit Marcel Reich-Ranicki „Das Literarische Quartett“ im ZDF. Das war im Jahre 1988, zur Frankfurter Buchmesse ist er Gast in der Neuauflage mit Volker Weidermann, Christine Westermann und Thea Dorn.
Anlässlich der Frankfurter Buchmesse wird die nächste Sendung von „Das Literarische Quartett“ aus dem Ehrengast-Pavillon gesendet. Im Frankreich-Pavillon diskutieren die vier über aktuelle Werke von Annie Ernaux, Sonja Heiss, Daniel Kehlmann und Salman Rushdie.
Die Jahre
Wie lebte es sich in Frankreich? Damals nach dem Krieg, als Kind einfacher Leute, als Teenager, Studentin, Mutter? Als Frau, die sich langsam aus ihrer traditionellen Rolle befreit? Anhand von Bildern und Melodien, Wörtern und Witzen, Erinnerungen und Ereignissen entwirft die französische Schriftstellerin Annie Ernaux eine "kollektive Autobiografie", die weit über persönliche Erfahrungen hinausgeht. Ihr Bestseller "Die Jahre" ist der poetische Versuch, "etwas von der Zeit zu retten, in der man nie wieder sein wird".
Rimini
Drei Paare, sechs Krisen: eine ganz normale Familie, normal dysfunktional. Die Eltern ringen mit ihrem Rentneralltag, der Sohn kämpft mit seiner Wut und um seine Ehe, seine Schwester will mit 39 noch schnell ein Kind, aber nicht von ihrem Freund, den sie nicht mehr riechen kann. Als die Mutter flieht, kommen Dinge in Gang, mit denen niemand gerechnet hat. "Rimini", der erste Roman der Dokumentarfilmerin und Filmregisseurin Sonja Heiss, liest sich wie eine deutsche Variante von Jonathan Franzens Familienroman "Die Korrekturen".
Tyll
Es ist das Buch, auf das alle warten: Der neue Roman von Daniel Kehlmann, "Tyll", der am 11. Oktober 2017, während der Frankfurter Buchmesse, erscheint. Nach seinem Welterfolg "Die Vermessung der Welt" legt der österreichisch-deutsche Bestsellerautor wieder einen historischen Gesellschaftsroman vor. Im Zentrum steht diesmal der berühmteste Schelm der deutschen Literaturgeschichte: Till Eulenspiegel. Kehlmann versetzt " Tyll" in die Zeit des 30-jährigen Krieges, jene Zeit der Umbrüche und Neuorientierungen, und konfrontiert die Welt von damals mit der von heute.
Golden House
Im neuen Roman "Golden House" des indisch-britischen Schriftstellers Salman Rushdie kommt ein indischer Milliardär 2008 mit seinen drei Söhnen nach New York. Umweht von einem Hauch "billigen, schweren Parfüms" und von "krasser, despotischer Gefahr" steigt der 70-Jährige zu einer Art König von New York auf. Und dann gibt es noch einen Milliardär: Joker, der an einen Comic-Schurken erinnert und die Idee hat, Präsident der USA zu werden. Niemand nimmt ihn ernst. Der Joker wird Präsident und führt Amerika in eine schwere Krise.
Die nächste Sendung findet am 8. Dezember 2017 statt, dann wieder im Foyer des Berliner Ensembles.
Bücherliste
Annie Ernaux: Die Jahre (Suhrkamp)
Sonja Heiss: Rimini (Kiepenheuer & Witsch)
Daniel Kehlmann: Tyll (Rowohlt)
Salman Rushdie: Golden House (C. Bertelsmann)