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Druckfrisch Denis Scheck eröffnet am Sonntag die Kapitalismusdebatte

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Passend zum aktuellen Wahlkampf für den Bundestag präsentiert Denis Scheck am Sonntag in der Sendung Druckfrisch zwei Werke die sich mit Kapitalismus und Kommunismus beschäftigen. Zwei völlig verschiedene Blickwinkel, Einblicke in das Leben von Karl Marx, dem Vordenker des Kommunismus und Erklärer des Kapitalismus und ein Buch über den zügellosen Kapitalismus Made in USA. In der nächsten Ausgabe von "Druckfrisch" am Sonntag, 3. September 2017, um 23:40 Uhr im Ersten spricht Denis Scheck mit Jürgen Neffe über sein Buch „Marx der Unvollendete“ und mit Salman Rushdie über seinen neuen Roman „Golden House“.

Denis Scheck spricht am Sonntag mit Jürgen Neffe über sein Buch „Marx der Unvollendete“ Foto: ARD

Salman Rushdie: Golden House

Nero Golden ist 70 Jahre alt, steinreich und verheiratet mit einer wunderschönen jungen Russin. In Salman Rushdies neuem Roman ist jede Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Ereignissen und lebenden Personen "reiner Zufall". Gemeinsam mit seinen Söhnen taucht Nero Golden aus dem Nichts auf - aus einem fernen Land, ohne eine Vergangenheit, dafür aber mit einer großen Zukunft in der neuen Heimat New York. Das Baugewerbe, die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und gute Kontakte zu den "oberen Zehntausend" machen Golden zu einem der wohlhabendsten Männer der Stadt. Was Golden nicht ahnt: Er wird beobachtet. Der Filmemacher René lebt in unmittelbarer Nachbarschaft von Goldens Haus und plant, das spektakuläre Leben des Golden-Clans zu verfilmen. Ganz langsam gerät René dabei in die Netze der Familie Golden. Mutig, amüsant und geistreich beschreibt Salman Rushdie US-amerikanische Verhältnisse, unvorstellbar in ihrer Absurdität und Grausamkeit, und eine amerikanische Familie, die in ihrem extravaganten, grotesken Auftreten irgendwie bekannt vorkommt.

Jürgen Neffe: Marx der Unvollendete

Kommerzialisierung, Globalisierung, Umweltzerstörung, Finanzkrise und eine zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich: Karl Marx hatte es kommen sehen. Nun erleben seine Analysen eines entfesselten Kapitalismus eine Renaissance. "Das Sein bestimmt das Bewusstsein" - von diesem Welt- und Menschenbild geleitet, forderte Marx die Befreiung des Menschen aus erniedrigender Knechtschaft und wirtschaftlicher Abhängigkeit. In dieser Biografie zeigt uns Neffe, wie wirklichkeitsnah Themen und Thesen des Philosophen sind, der 2018 200 Jahre alt geworden wäre. Um sich Karl Marx zu näher, hat Neffe umfangreiche Quellen studiert, u.a. private und öffentliche Korrespondenzen ausgewertet. Er erzählt von den privaten Herausforderungen eines Mannes, der Krankheiten, Ehekrisen und Armut durchstehen muss. Und von einem aufstrebenden jungen Intellektuellen, der es gelernt hat, die Welt aus ihren Widersprüchen heraus zu begreifen, der die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen verurteilt und sich mit der Formulierung des "Kommunistischen Manifestes" langsam vom Denker zum Kämpfer wandelt. Neffe beschreibt Karl Marx als revolutionären Visionär des 3. Jahrtausends, der "Diagnosen gestellt hat, die noch nach so langer Zeit mit ihrer Aktualität verblüffen können".

Denis Scheck empfiehlt "Zwischen ihnen" von Richard Ford. Der 73-jährige Ford hat diesen Roman seinen Eltern gewidmet. Obwohl beide schon lange tot sind, denkt er fast täglich an sie. Ford beschreibt das Leben seiner Eltern und sein eigenes zwischen Vater und Mutter. Es sind eindringliche Erinnerungen, die den ganz individuellen Geschichten und Schicksalen ein persönliches Denkmal setzen. Denis Scheck: "Dadurch wird Richard Fords 'Zwischen ihnen' zu viel mehr als einem persönlichen Erinnerungsbuch, sondern tatsächlich eine begeisternde Schule der Wahrnehmung - und ein literarischer Triumph über den Tod."

Und wie immer: Der unbestechlich schonungslose Blick Denis Schecks auf die "Spiegel"-Bestsellerliste.

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