Stars aus der ganzen Welt legen ihre Werke in seine Hände. Der Name des Göttinger Verlegers und leidenschaftlichen Büchermachers Gerhard Steidl steht international für Buchkunst der Extraklasse. Besucher der Leipziger Buchmesse haben in diesem Jahr die einmalige Möglichkeit, den Menschen Steidl zu erleben sowie einen Einblick in dessen künstlerische Arbeit zu bekommen.
Karl Lagerfeld, Bryan Adams, William Eggleston, Robert Frank, Günter Grass: Die Liste der großen Namen, mit denen Gerhard Steidl bereits zusammen gearbeitet hat, ist ebenso lang wie vielfältig. Neben seinem Hauptgeschäft als Verleger ist er Verantwortlicher des Günter Grass Archives in Göttingen und konzipiert weltweit Fotografie-Ausstellungen.
Fotografie-Kunst zum Träumen
Große Kunst-Premiere auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse: Bevor sie u.a. nach Berlin, Warschau, Paris, Mailand, Singapur, Tokio, New York und Doha geht, ist die Wanderausstellung “Paper Dreams” erstmalig vom 23. bis 26. März in Leipzig zu sehen. Kurator und Ausstellungsdesigner Gerhard Steidl verwandelt Teile der Messehalle 3 (Stand B 502) in eine Galerie für zahlreiche Sofortbilder aus dem Archiv des polnischen Fotografen Tomasz Gudzowaty. Bekannt für seine technisch ausgefeilten Fotoarbeiten, hatte Gudzowaty die Polaroids eigentlich als Nebenprodukte seines fotografischen Schaffens betrachtet. Aufgenommen mit einem Planfilm Typ 55, einem alten Schwarzweiß-Sofortbildfilm, der direkt Positive und Negative lieferte, dienten die Positive lediglich als sogenannte „Proofs“, als Muster. In “Paper Dreams” werden sie als eigenständige Kunstwerke gezeigt. Über- oder unterbelichtet, zerkratzt und manchmal kaum noch erkennbar, dokumentieren Gudzowatys Polaroids den Prozess des zufälligen Alterns und offenbaren eine ungesehene Schönheit. „Das Mangelhafte oder Unperfekte gehört zum Wesen der Fotografie, es ist der Preis für die Treue zu diesem Medium, das gewissermaßen die zufällige Interpretation eines Augenblicks ist“, erklärt Fotograf Tomasz Gudzowaty, dessen Arbeiten bereits in Magazinen wie The Guardian, National Geographic, L’Equipe und Vogue Italia veröffentlicht wurden.
Am 23. März um 13 Uhr, wird die Ausstellung mit feierlicher Vernissage und einer Ausstellungsführung eröffnet. Anwesend sein werden neben Kurator Gerhard Steidl auch Fotograf Tomasz Gudzowaty und Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse.
Print is not dead – Fachvortrag von Gerhard Steidl
Gerhard Steidl liebt alles, was gedruckt ist. Den „Zauber des Analogen“ bringt er Zuhörern auf der ganzen Welt in spannenden Fachvorträgen nahe. Unter dem Titel “Print is not dead” spricht Steidl auf der Leipziger Buchmesse über die Themen Digital versus Analog, Qualität und Handwerk sowie über das Vermächtnis Johannes Gutenbergs – eigene Erfahrungsberichte und Einblicke in den Alltag des berühmten Verlegers inklusive.
Der Vortrag läuft am 23. März um 14.30 Uhr in der Leseinsel „Buchkunst & Grafik“ in Halle 3, Stand H 400. Der Zutritt ist für alle Besucher der Leipziger Buchmesse frei.