Jurek Beckers berühmter Roman "Jakob, der Lügner" aus dem Jahr 1969 wurde in 23 Sprachen übersetzt und zwei Mal verfilmt. SWR2 produzierte jetzt in Koproduktion mit dem Hörbuchverlag "speak low" die erste ungekürzte Lesung des Romans. Als Sprecher konnte der renommierte Film- und Theaterschauspieler August Diehl gewonnen werden. Die insgesamt 24 Folgen werden in der SWR2 Reihe "Fortsetzung folgt" vom 13. März bis 13. April montags bis freitags von 14:30 bis 14:55 Uhr gesendet.
Tragikomische Geschichte über ein erfundenes Radio im polnischen Ghetto Durch Zufall erfährt Jakob Heym im namenlosen Ghetto einer polnischen Stadt von der Meldung, dass eine Befreiung der Ghetto-Bewohner durch die Rote Armee bevorstehe. Jakob will die frohe Botschaft mit seinen Mitgefangenen teilen - und gibt vor, ein Radio zu besitzen. Weil die Bewohner des Ghettos nun täglich mehr erfahren möchten, bleibt Jakob nichts anderes übrig, als weitere gute Nachrichten zu erfinden - was eine Reihe tragikomischer Ereignisse zur Folge hat. Der erfolgreiche Drehbuchautor Jurek Becker hatte Ende der 1960er Jahre diesen Stoff ursprünglich für eine Verfilmung bearbeitet - als diese jedoch zunächst nicht zustande kam, machte er aus dem Drehbuch seinen ersten Roman. Dazu fügte er dem Personal der Geschichte die Figur eines namenlosen Erzählers hinzu, der als einziger Überlebender Zeugnis ablegt vom Ghetto und seinen Bewohnern.
Erste vollständige Lesung als Koproduktion von SWR2 und "speak low" "Jakob, der Lügner" erschien 1969 und war Jurek Beckers Debütroman, der in 23 Sprachen übersetzt wurde. Zweimal wurde das Buch verfilmt. SWR2 sendet in Koproduktion mit dem Hörbuchverlag "speak low", der die Produktion als Hörbuch verlegt, zum ersten Mal den Roman in einer ungekürzten Lesung. Der Film- und Theaterschauspieler August Diehl leiht hier dem Erzähler seine Stimme. August Diehl liest nur wenige ausgewählte Hörbücher, in diesen Tagen stellt er an der Berlinale den Film "Der junge Karl Marx" vor, in dem er die Hauptrolle spielt. Diehls Interpretation von Beckers Roman ist frei von Pathos, zeichnet mit feinem Humor die irrwitzigen Dialoge nach und spiegelt das Grauen angesichts der unausweichlichen Katastrophe. Die Witwe des Autors Christine Becker, die auch seinen Nachlass betreut, freut sich über die Besetzung: "Bei allem Humor macht uns August Diehl auch die Katastrophe im Hintergrund der Geschichte deutlich, die nun - im zweifachen Sinne - die Chance erhält, in der Gegenwart präsent zu werden. Ich bin sehr froh, dass wir August Diehl für diese Rolle gewinnen konnten."
SWR2 Fortsetzung folgt, "Jakob, der Lügner" (1/24), Roman von Jurek Becker, gelesen von August Diehl, Montag, 13. März bis Donnerstag, 13. April, jeweils montags bis freitags, 14.30 - 14.55 Uhr