„Die Eismacher“, geschrieben von Ernest van der Kwast, erschien im Mai 2016 beim btb Verlag. Ernest van der Kwast, geboren 1981 in Bombay, ist ein in Südtirol lebender Schriftsteller. Mit seinem Debütroman „Mama Tandoori“ landete er 2011 sofort einen Bestseller. Mit seinem neuen Buch „Die Eismacher“ legte er jetzt nach. Ganz neu ist auch erschienen „Fünf Viertelstunden bis zum Meer“.
Inhalt
Von den zwei Brüdern Giovanni und Luca, Kindern von Eismachern aus den Dolomiten, denen das Leben vorgezeichnet ist, als Eismacher in die Fußstapfen der Vorfahren zu treten, bricht der ältere Bruder Giovanni aus und beendet an dieser Stelle eine seit 5 Generationen andauernde Familientradition.
Im Roman wird fein gezeichnet, wie sich vor Generationen die Eismacher aus den Dolomiten in den Sommermonaten auf den Weg in die großen Städte machten, um dort ihr Eis zu verkaufen. Während der Wintermonaten waren sie dann wieder in den Dolomiten- ihrer Heimat. Denn von hier stammt das Eis- hier wurde es erfunden, so lautet die Familienlegende.
Die Familie Talamini fährt jedes Jahr, wie so viele andere Eismacher - aus dem Tal der Eismacher in den Dolomiten, nach Rotterdam und betreibt dort ein Eiscafe. Die beiden Brüder Giovanni und Luca sind unzertrennlich als Kinder und verlieben sie sich in den Dolomiten auch in das selbe Mädchen. Giovanni ist der nachgiebigere und lässt so seinem Bruder den Vortritt und hilft ihm sogar das Herz des Mädchens zu erobern. Doch die Verpflichtung des Eisladens lässt er sich nicht aufbürden. Er liebt die Poesie und bricht so aus der Tradition aus und widmet sich der Literatur. Sein Leben besteht aus vielen Reisen zu verschiedenen Poetryfestivals - so das er nur selten im Eiscafe vorbeischaut. Luca übernimmt den Eisladen, heiratet seine Liebe aus den Dolomiten und arbeitet rund um die Uhr und erfindet die verrücktesten und leckersten Eissorten. Aber seine Ehe bleibt unglücklich und kinderlos. Brüder tun alles füreinander und so bittet Luca Giovanni um Hilfe, denn Luca ist unfruchtbar und seine Frau will und braucht ein Kind- eine Frau für zwei Brüder. Ein Kind wird geboren, das zwei Väter hat. Der Roman erzählt nicht nur das Leben von Giovanni sondern auch die Geschichte seiner Vorfahren. So erfährt der Leser einiges über die Kunst des Eismachens, über das Leben von gestern und heute in den Dolomiten, über Familie und das Älterwerden mit all seinen Tücken und Krankheiten, es geht um Verständnis, Liebe und Toleranz.
Fazit
Kwast ist ein ausgesprochen guter Erzähler. Sein Protagonist Goivanni berichtet aus der Ich-Perspektive. "Die Eismacher" liest sich mit seinen 384 Seiten leicht und in einem Zug. Es ist ein unterhaltsamer Roman und der Appetit auf Eis wächst von Seite zu Seite.