E-Reader im Test Kindle Oasis: Das bringt der neue Luxus-Reader

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Amazons neues Kindle-Flaggschiff schlägt mit mindestens 290 Euro zu Buche. Dafür erhalten Bücher-Fans den besten E-Reader aller Zeiten.

Mit den Tasten am rechten Gehäserand blättert man beim Kindle Oasis bequem vor- und zurück. Foto: Amazon

Kindle Voyage - was will man mehr? Obwohl Fachleute seit längerem Amazon Pläne für einen noch irgendwie besseren E-Reader unterstellte, galt die Ankündigung des Kindle Oasis als Überraschung. Mit dem edlem Magnesiumgehäuse des Kindle Voyage und der bereits beim Kindle Paperwhite 3 mit 300 ppi die menschliche Sinneswahrnehmung ausschöpfenden Bildschirmauflösung schien das Ende der sinnvollen technischen Entwicklung vorerst erreicht.

Doch Amazon benötigt einen hochpreisigen Luxus-Reader, alleine schon, weil die Einstiegs- und Mittelklasse zur Ankurbelung des E-Book-Verkaufs nahe an den Herstellkosten angeboten werden dürften. Und noch billiger als der oft zum Kampfpreis um 50 Euro verscherbelte Basis-Kindle geht´s nun wirklich nicht.

Wer besser lesen will, muss fühlen

Augenfälligste Veränderung des Kindle Oasis zu allen gängigen E-Readern ist das asymmetrische Format. Oben und unten wurden die Ränder zum Display schmaler, was das Gerät in der Höhe um rund zwei Zentimeter schrumpfen lässt. Damit wirkt der Kindle Oasis nahezu quadratisch. Der Gehäuseboden ist auf der rechten Seite als Wulst ausgeführt, hinter der sich ein Mini-Akku verbirgt. Diese Hervorhebung bildet gleichzeitig eine ergonomisch perfekt geformte Haltefläche.

Linkshänder drehen das Gerät einfach um: Das Display dreht sich, wie bei den vorherigen Modellen, mit.

Die Haltewulst verschwindet jedoch beim Andocken des Geräts in die zugehörige Lederhülle. Diese umschließt den Hauptakku. Für sich hält der im Kindle Oasis selbst eingebaute Mini-Akku nämlich lediglich rund 12 Stunden. Doch auch in der edlen Echtlederhülle, die schwarz, boardeaux oder braun lieferbar ist, besticht die Haptik. So liegen zwei Tasten übereinander zum Umblättern in Daumenreichweite auf der rechten Seite. Die Bedienung über den Bildschirm ist zwar immer noch alternativ möglich, aber mittlerweile unbequemer.

Leichtgewicht und Balancewunder

Alleine für sich ist der Kindle Oasis mit 135 Gramm ein Fliegengewicht. Im Alltagsgebrauch mit der Hülle steigt das Gewicht jedoch auf 240 Gramm. Dennoch ist der Kindle Oasis der mit Abstand am bequemsten zu haltende E-Reader, den es bisher gibt. Dies liegt tatsächlich an der ausgeklügelten Balance des Geräts, selbst dann, wenn es in der Hülle gehalten wird. Das Gerät schmiegt sich bei der Bedienung perfekt zwischen Daumen und Handballen ein; die Blättertasten liegen optimal in Reichweite.

Das Display selbst, das durch die Veränderung der Gehäusegröße trotz der 6 Zoll kompakter wirkt, konnte Amazon schwerlich über 300 ppi hinaus sinnvoll verbessern. So hat die Beleuchtung nochmals zugelegt. Im Oasis werkeln nun 10 statt 6 LEDs wie im Voyage. Das macht nicht unbedingt Sinn, um das Display noch heller zu machen, beugt aber Unregelmäßigkeiten in der Ausleuchtung vor. De facto war beim Testgerät keinerlei Kissen- oder Ränderbildung feststellbar.

Fazit: Das Leseerlebnis auf dem Kindle Oasis ist schwer zu beschreiben - es macht einfach mehr Spaß, mit dem neuen E-Reader von Amazon zu schmökern. Dies liegt an der Veränderung des Geräteformats, dessen Vorteil auf den ersten Griff erfühlbar ist. Durch die sorgfältige Balance der Komponenten ist ein Gerät entstanden, das einen bislang unerreichten Lesekomfort bietet. Aufgrund der hohen Preislage von mindestens 290 € ist der Kindle Oasis sicherlich nicht für Einsteiger konzipiert. Das neue Kindle-Flaggschiff ist vielmehr die Alternative für Viel-Leser mit entsprechendem Budget, die bislang mit einem Kindle Voyage geliebäugelt haben. Kindle Oasis ist der mit Abstand beste E-Reader, den Sie derzeit kaufen können. Nur, wenn Sie mit Ihrem E-Reader baden gehen wollen, müssen Sie zum wasserdichten tolino-Reader greifen.

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