Buchtipp Antje Hachmann: Arschlochhund Tutnix-Hunde, Tierschutz-Uschis und Spaziergänge des Schreckens

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Was hat der Gelenkbus mit dem Todesstern gemeinsam? Beide sind Arschlochhunde von Antje Hachmann - und die sollten Sie unbedingt kennenlernen.

Foto: Frekja Verlag

Antje Hachmann ist schon im Elternhaus auf den Hund gekommen. Die Autorin wurde Zeit ihres Lebens von Familien- oder später eigenen Hunden begleitet, sei es die Radarohren-Kessi, der Killerdackel oder der Galgo des Grauens. Doch Hundehalter haben ein Problem, das ihrem Wesen zutiefst widerstrebt. Antje Hachmann beschreibt das so: "Besitzer von Arschlochhunden sind ja generell recht kommunikativ. Meistens auf gesicherte 100 Meter Abstand, je nach der aktuellen Gefühlslage des eigenen an der Leine und entsprechend gesicherten Hundes."

Diese 100 Meter sind längst überwunden: In ihrem Blog "Arschlochhund" verarbeitet sie seit geraumer Zeit Anekdoten rund um ihre aktuellen Vierbeiner in Nahaufnahme. Am 22. April erscheinen die besten Stories aus dem Blog als Taschenbuch unter dem Titel "Arschlochhund: Von Glitzerwelten in Hundeköpfen - Per Anhalter durch die Hundeszene" als Taschenbuch (256 Seiten, Frekja Verlag) und ist prompt Nummer 1 in den Amazon-Vorbestellercharts noch vor dem neuen Harry Potter. Mit dabei sind mehr als 40 Geschichten, bei denen diverse "Arschlochhunde" ihre Auftritte haben. Aber natürlich sind die aktuellen Tiere die besten Lieferanten für skurrile Situationen, wie sie nur im Hundeleben vorkommen.

Phlegma und Paranoia

Da wäre einmal der Gelenkbus, dessen Spitzname den beachtlichen Wendekreis des acht Jahre alten Cane Corso vortrefflich beschreibt. Und dann wäre da der Todesstern, die vierjährige Hündin, die ihren abgeänderten Rufnamen "dem unnachahmlichen Aufprallvermögen in andere Hunde, Menschen und Sachen" verdankt. Mit diesem Duo Infernale wird jeder Spaziergang zur Abenteuertour. Nur die Notlüge verhindert beispielsweise die drohende Beißerei, wenn der grenzdebil heranstürmende Tutnix-Hund vom Herrchen erst in letzter Minute nach dem Hinweis "Die haben Pilze" vor den eigenen Hunden panisch zurück gepfiffen wird. Auch der Besuch beim Autohaus ist ein besonderes Erlebnis - vor allem für den Kundenberater. Schließlich bringen beide Hunde zusammen 100 Kilo auf die Waage und sabbern mit naturgesetzmäßiger Wahrscheinlichkeit jede testgesessene Ladefläche vorgeführter Neuwagen flächendeckend voll. Sabberspezialist ist der Gelenkbus, der schon mal das lecker riechende Waffenöl am Holster eines Streifenpolizisten beschnuppert und dabei gleich zwei 30 Zentimeter lange Geiferfäden auf der Walther des Beamten verteilt.

Wer aber glaubt, in Antje Hachmann eine beseelte Tierschutzvereinsliesel mit selbstgetöpfertem Schmuck vor sich zu haben, irrt gewaltig. Genauso so amüsant wie Hachmanns Arschlochhunde selbst sind die Anekdoten von Tierschutz-Uschi bzw. Tierschutz-Horst, die die Autorin mit amüsierter Distanz betrachtet.

Fazit: Leser von Antje Hachmanns Blog wissen, worauf sie sich einlassen. Hachmann ist mitten im allgemeinen Hundetrubel eine scharfe Beobachterin, die die Zutaten eines Arschlochhundehirns genau kennt: Glitzerknete und Murmeln, die man in den Augen des Tieres sieht, wenn es sich wieder mal in eine groteske Situation manövriert hat. So portraitiert sie das Phlegma ihres Cane Corso vortrefflich, während der Todesstern mit seinem an Zerstörungswut grenzenden Tatendrang einen herrlichen Kontrast bildet. Gepaart mit den Tierschutz-Uschis und Tutnix-Hunden anderer Herr- und Frauchen ergibt sich eine urkomische Sammlung herrlicher Anekdoten, die man in Buchform doppelt genießt. Ein Vergnügen nicht nur für Hundehalter - selbst Katzen würden "Arschlochhund" kaufen.

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