Kiepenheuer & Witsch veröffentlicht die Hintergrundstory des Datenskandals am 6. April.
"Panama Paper" der Investigativreporter Frederik Obermaier und Bastian Obermayer wird am 6. April in Deutschland erscheinen. Die Rechte hat sich Kiepenheuer & Witsch gesichert. Das Buch hat 352 Seiten und kostet 16,99 Euro.
Den Journalisten der Süddeutschen Zeitung wurde über einen anonymen Informanten mit dem Decknamen "John Doe" ein riesiger Datenschatz mit 2,6 Terrabyte geheimer Transaktionen zu Offshorefirmen in Panama zugespielt. Dabei geht es um die in Panama von dem Deutschen Jürgen Mossack gegründete Kanzlei Mossack Fonseca, die seit fast 40 Jahren Zigtausende von Briefkastenfirmen mit Scheindirektoren im Kundenauftrag gegründet hat. Um der Datenmenge Herr zu werden, haben 400 Journalisten des ICIJ, einem Netzwerk internationaler Enthüllungsjournalisten, am Bericht mitgearbeitet.
Das Ziel der Klienten ist Geldwäsche und Steuerhinterziehung, die Kunden selbst sollen Kriminelle, Superreiche, Wirtschaftsbosse und Diktatoren sein. Die Panama Papers sind das bislang größte Datenleak der Geschichte, faktisch überrascht die Rolle panamesischer Offshore-Firmen allerdings nicht.
Interessant ist allenfalls, dass Fußballstar Lionel Messi, der ukrainische Präsident Petro Porotschenko, der isländische Premier Sigmundur Davíð Gunnlaugsson und mehrere Kabinettsmitglieder sowie Juan Pedro Damiani, Mitglied der FIFA Ethik-Kommission Anteile an derartigen Scheinfirmen gehabt haben sollen.
Dass im Buch weitere prominente Namen fallen, ist eher unwahrscheinlich. Vielmehr geht es um die Dimension des Betrugs in Milliardenhöhe und die Möglichkeit der Behörden, bestimmte Vorgänge durch die neue Beweislage strafrechtlich verfolgen zu können.
Dennoch haben die Süddeutsche und Kiepenheuer & Witsch höchste Geheimhaltungsstufe ausgerufen: Die Presse erhält erst am 5. April um 17 Uhr Rezensionsexemplare als PDF.