Die junge Journalistin Nina, Redakteurin bei einer Frauenzeitung, muss eine Reportage machen. Nicht irgendeine, sondern über eine Hochzeitsreise nach Cornwall. Alles gespielt, alles gefakt, denn die eigentliche Reporterin hat abgesagt – nun muss Nina einspringen. Da Nina weder Mann noch Freund hat: denn „Die Liebe ist ein Arschloch“ – weiß sie aus Erfahrung, muss ein „Model“ aus einer Agentur Abhilfe schaffen. „Ihr Zeitschriften-Bräutigam“ ist Tom.
Aber beide können unterschiedlicher nicht sein:
Er: locker, etwas verlottert, vollbärtig, neigt manchmal zur vulgären Sprache, eigentlich Rockmusiker, der nach einem großen Erfolg nun von der Bildfläche verschwunden ist und sein Geld als Klavierlehrer verdient. Aber dieser kiffende Holzfällertyp 2.0 ist ein absoluter Frauentyp.
Sie dagegen: ehrgeizig, überkorrekt, beladen mit vielen Ängsten und ständig Kalorien zählend. Schlimmer noch: Sie hat keine Freunde, dafür aber einen kleinen Hund, der einer Ratte gleicht. Und sie lebt noch bei ihrer Mama.
Die logische Folge: Vom ersten Moment an sind sich beide in herzlicher Abneigung verbunden. Aber, na klar: was sich neckt, das liebt sich. Und „Mondscheinblues“ wäre kein richtiger Liebesroman, wenn die beiden nicht zusammen kommen würden. Doch davor stehen etliche Wirrungen und Missverständnisse, Eifersüchteleien, schöne beschriebene Cornwall-Landschaften, viel Romantik und jede Menge Witz.
„Mondscheinblues“ ist ein unterhaltsamer und leichthändig geschriebener Roman. Beide Hauptfiguren, die jeweils abwechselnd in der Ich-Form das Wort erhalten, bekommen im Laufe der Handlung immer mehr Form und eben auch Verformungen. Man mag die beiden und ihre vielschichtigen Charaktere.
Fazit: Der mit fast 400 Seiten vielleicht etwas zu lang geratene Roman macht dennoch Lust auf Urlaub, auf die Liebe und das Leben.
Katrin Kopppld
Mondscheinblues
Taschenbuch: 392 Seiten
Verlag: Books on Demand;
Auflage: 1 (23. Oktober 2015)
ISBN-10: 373865223X
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