TV-Tipp Das Literarische Quartett: Das sind die Bücher der Dezember-Sendung

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Am 11. Dezember empfangen Volker Weidermann, Maxim Biller und Christine Westermann Daniel Cohn-Bendit zur dritten Literatur-Runde im ZDF. Diesmal lohnen sich nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Bücher.

Foto: ZDF

Das Literarische Quartett geht am 11. Dezember 2015 von 23:00 - 23:45 Uhr im ZDF auf Sendung. Diesmal ist Daniel Cohn-Bendit zu Gast, wenn sich Volker Weidermann, Maxim Biller und Christine Westermann über vier Bücher streiten.

Martin Amis: "Interessengebiet"

Das Enfant terrible des englischen Literaturbetriebes hat seinen neuen Roman "Interessensgebiet" über Kein & Aber, verlegt, da Hanser abgedankt hat. Natürlich dürfte auch dieser Roman, der sich einmal mehr mit dem Hololcaust beschäftigt, umstritten sein. Diesmal geht es nicht wie in "Pfeil der Zeit" um einen KZ-Arzt, sondern um den SS-Obersturmbannführer Golo Thomsen, der im "Interessensgebiet Ausschwitz" als Scherge dient. Ausgerechnet dort verliebt er sich in Hannah Doll, die Frau des Lagerkommandanten. Die zynische Geschichte dreht sich um die Frage, was den Menschen zu unmenschlichen Taten antreibt und beschäftigt sich mit der Banalität des Grauens. Für Das literarische Quartett ist "Interessensgebiete" als Stein des Anstoßes gewiss sicher die Top-Wahl.

Bov Bjerg: "Auerhaus"

Deutschland in den 80ern: Vier 18jährige ziehen auf dem Land in eine WG, die sie nach der phonetischen Version von des Madness-Hits "Our House" in Auerhaus umtaufen. Die Coming-of-Age-Geschichte spielt sich in den 80ern ab, als es noch keine Handys, Internet und Dutzende von TV-Programmen gab. Die bewegenden Themen sind Ladendiebstahl, Bundeswehr und die erste Liebe.

Natürlich ist auch Bov Bjerg mit der Suche nach dem tieferen Sinn des Lebens unterwegs. Bezeichnendes Zitat aus dem Buch: "Seltsam waren die anderen in der Klasse. Die, für die alles weiterging wie immer. Hätte man sie vor einer Klausur gefragt: "Wozu lebst du eigentlich ?", hätten sie geantwortet: "Das kommt nicht dran, das müssen wir nicht wissen!"

Durs Grünbein: "Die Jahre im Zoo"

Das neue Buch des deutschen Lyrikers Durs Grünbein ist ein Mix aus aus Prosa, Poemen und Fotos von 1900 bis 1989. Die Geschichten, Verse und Fotos zeigen Durs Grünbein autobiographisch.

Kern ist Grünbeins eigene Heimat Hellerau, der Gartenstadt am Rande Dresdens. Sie wird Station für Kafka, Rilke, Benn, aber auch für Grünbein selbst zur Stätte Stätte von prägender Kraft für den eigenen Lebensweg. Das wird man mögen müssen.

Jane Gardam: "Ein untadeliger Mann"

Edward Feathers ist ohne Fehl und Tadel: Jahrelang war er Richter in der Kronkolonie Hong Kong und hat sich nach dem Tod seiner Frau auf einen Altersruhesitz in der Kolonie zurückgezogen. Ausgerechnet einer seiner wenigen Feinde erwirbt das Nachbarhaus als Seniorensitz. Die Begegnung lässt alte Wunden aufbrechen: In Rückblenden erzählt die Autorin, dass Richter Feathers keineswegs ein untadeliger Mann war. Ein Roman über eine Fassade vor historischem Hintergrund.

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