„Ghost Mountain“ von Rónán Hession – Eine stille Hymne auf Menschlichkeit und Gemeinschaft

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Mit seinem neuen Roman “Ghost Mountain” beweist der irische Autor Rónán Hession einmal mehr, dass literarische Kraft nicht immer laut sein muss. Bekannt geworden durch sein Debüt Leonard and Hungry Paul, das vielfach als “Anti-Cynicism Novel” gefeiert wurde, bleibt Hession seinem Stil treu: still, nachdenklich, menschlich. “Ghost Mountain” ist ein tief berührender Roman über Trauer, Freundschaft und das Wunder, das in der Aufmerksamkeit für das Alltägliche liegt.

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Worum geht es in “Ghost Mountain”?

Die Geschichte spielt in einem kleinen Ort, der in der Nähe eines unscheinbaren Hügels liegt, der von den Bewohnern “Ghost Mountain” genannt wird. Dieser Ort ist keine spektakuläre Kulisse – und genau darin liegt seine Stärke. Als ein lokaler Künstler stirbt, hinterlässt er nicht nur eine Lücke, sondern auch eine Reihe von Illustrationen – Szenen des alltäglichen Lebens, denen etwas Unwirkliches innewohnt.

Die Handlung entfaltet sich über verschiedene Figuren, deren Leben sich lose kreuzen und durch die Kunst, Erinnerungen und Gespräche verbunden sind. Dabei geht es weniger um Handlung als um Atmosphäre und zwischenmenschliche Nuancen. Hession zeichnet ein Porträt einer Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen Verlust und Erneuerung.

Was macht “Ghost Mountain” besonders?

Was bedeutet Gemeinschaft im Stillen?

In einer Welt, die oft von Lautstärke und Selbstdarstellung dominiert wird, stellt Hession eine Gegenfrage: Was, wenn die wahren Verbindungen in den leisen Gesten liegen? Ghost Mountain zeigt, wie tiefgreifend das Verständnis füreinander sein kann, wenn man bereit ist zuzuhören. Es geht um das Verharren, das Wahrnehmen, das Anerkennen.

Wie geht der Roman mit Trauer um?

Die Trauer, die durch den Tod des Künstlers ausgelöst wird, durchdringt den Roman auf leise, fast unmerkliche Weise. Es gibt keine pathetischen Szenen, sondern Erinnerungen, Gedanken und das leise Echo der Leerstelle, die der Verstorbene hinterlassen hat. Ghost Mountain bietet eine literarisch reife Auseinandersetzung mit dem Thema Verlust – ohne jemals gefühlig zu werden.

Welche Rolle spielt Kunst in diesem Buch?

Die Illustrationen des verstorbenen Künstlers dienen als erzählerisches Bindeglied. Sie regen die Charaktere zum Nachdenken an, über sich selbst und über das, was in ihrem Ort geschieht. Kunst wird hier nicht als etwas Elitäres verstanden, sondern als Mittel der Erinnerung, der Deutung und der Verbindung. Hession zeigt, wie Kunst Alltagsleben in Bedeutung verwandeln kann.

Wie ist der Schreibstil von Rónán Hession?

Hessions Sprache ist klar, oft lakonisch, aber nie flach. Seine Sätze haben etwas Musikalisches, fast Rhythmisches, ohne überladen zu wirken. Wie schon in seinen vorherigen Romanen ist seine Prosa getragen von Empathie, Humor und einem tiefen Verständnis für menschliche Schwächen.

Für wen ist dieses Buch geeignet?

Für Leser, die literarische Qualität mit emotionaler Tiefe verbinden möchten

Für Freunde leiser, introspektiver Erzählkunst

Für alle, die sich nach einer rührenden, aber nie kitschigen Geschichte sehnen

Wird “Ghost Mountain” ins Deutsche übersetzt?

Derzeit ist noch keine deutsche Übersetzung angekündigt. Da jedoch auch Hessions frühere Werke übersetzt wurden, stehen die Chancen gut, dass auch dieser Roman bald auf Deutsch erscheinen wird.

Ist “Ghost Mountain” eine Fortsetzung von “Leonard and Hungry Paul”?

Nein, der Roman steht für sich allein, thematisiert jedoch ähnliche Fragen zu menschlicher Verbundenheit und leisen Lebensentwürfen.

Wie lässt sich der Ton des Buches beschreiben?

Wärme, Sanftheit und Tiefe sind die Worte, die Ghost Mountain am besten beschreiben. Es ist ein Roman, der leise spricht, aber lange nachhallt.

Ein poetischer Blick auf das Verborgene

“Ghost Mountain” ist ein stiller, eindrucksvoller Roman über das, was zwischen den Zeilen des Lebens liegt. Rónán Hession beweist erneut, dass er ein Meister der kleinen Momente ist. Wer sich auf seine ruhige Erkundung von Trauer, Kunst und Gemeinschaft einlässt, wird mit einer tief bewegenden literarischen Erfahrung belohnt.

Über den Autor: Rónán Hession

Rónán Hession ist ein irischer Schriftsteller, Musiker (unter dem Namen Mumblin’ Deaf Ro) und Beamter. Sein Debüt Leonard and Hungry Paul wurde für zahlreiche Preise nominiert und in mehrere Sprachen übersetzt. Mit seinem zweiten Roman Panenka festigte er seinen Ruf als eine der feinsten literarischen Stimmen Irlands. Ghost Mountain ist sein dritter Roman und erschien 2024 bei Bluemoose Books. Seine Werke zeichnen sich durch eine stille Menschlichkeit, lakonischen Humor und einen tiefen Blick für Zwischenmenschliches aus.

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