Kurt Prödel gewinnt den Debütpreis der 25. lit.COLOGNE – „Klapper“ überzeugt Publikum mit Witz und Melancholie

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Das Publikum entschied sich heute Abend bei der lit.COLOGNE Debütpreis-Verleihung für Kurt Prödel. Birgit Lichtenstein (Vorständin RheinEnergie AG, Foto links) überreichte dem glücklichen Gewinner das begehrte „Silberschwein“. Moderatorin Marie-Christine Knop führte durch die Veranstaltung (Foto rechts). Fotocredit: ©Katja Tauber

Preisverleihung im Rahmen des Literaturfestivals

Köln, 21. März 2025 – Der Künstler und Musiker Kurt Prödel ist der Gewinner des diesjährigen lit.COLOGNE-Debütpreises. Mit seinem Roman Klapper, erschienen im Frühjahr bei park x ullstein, setzte sich der 1991 geborene Autor am Freitagabend gegen seine beiden Mitnominierten Martina Behm und Carolin Würfel durch. Die Entscheidung fiel im Rahmen einer öffentlichen Lesung in den BALLONI-Hallen in Köln, bei der das Publikum per Live-Abstimmung den Preisträger wählte.

Ein Roman zwischen Provinz und Popkultur

Klapper ist ein still-absurdes Porträt eines Einzelgängers in der deutschen Provinz – ein Coming-of-Age-Roman voller schrägem Humor, feiner Beobachtungen und einer überraschenden Tiefe. Kurt Prödel gelingt ein Spagat zwischen Internet-Ironie und echtem Gefühl, zwischen popkulturellem Zeitgeist und literarischer Eigenständigkeit. So beschrieb die Fachjury den Debütroman, den sie zusammen mit den Werken von Behm und Würfel für die Endrunde des Preises ausgewählt hatte.

Ein Außenseiter auf der Suche nach Zugehörigkeit

Die Hauptfigur „Klapper“, ein nerdiger, gutmütiger Außenseiter, bewegt sich durch die Welt der 2010er Jahre – auf der Suche nach Freundschaft, einem Platz in der Gesellschaft und nach sich selbst. Zwischen YouTube-Videos, kaputten Freundschaften und fragilen Selbstbildern erzählt Prödel mit lakonischem Witz und berührender Unsicherheit von einer Generation, die sich selbst ironisch reflektiert und trotzdem ernst genommen werden will.

Preisgeld, Trophäe und Applaus
Mit der Auszeichnung verbunden ist nicht nur das sogenannte „Silberschwein“, eine stilisierte Trophäe, sondern auch ein Preisgeld in Höhe von 2.222 Euro, gestiftet von der RheinEnergie AG, die den Preis seit seiner Einführung im Jahr 2010 unterstützt. Überreicht wurde der Preis von Birgit Lichtenstein, Vorständin der RheinEnergie.

Sprungbrett für literarische Neuentdeckungen

Der lit.COLOGNE-Debütpreis gilt mittlerweile als eines der aufmerksamkeitsstärksten Foren für literarische Erstveröffentlichungen im deutschsprachigen Raum. Unter den bisherigen Preisträger:innen finden sich so unterschiedliche Stimmen wie Kaleb Erdmann (wir sind pioniere), Esther Schüttpelz (Ohne mich) oder Yade Yasemin Önder (Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron).

Ein Performer wird Romancier

Mit Klapper tritt Kurt Prödel nun in eine literarische Öffentlichkeit, die ihn bislang vor allem als Performer, Musiker und Netzphänomen kannte. Dass sein Debüt nicht nur unterhält, sondern auch berührt, wurde an diesem Abend in Köln mit Applaus und einem Publikumsvotum bestätigt.


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