Leipziger Buchmesse Bald ist es wieder soweit: Leipzig wird zum Literaturhotspot

Vorlesen

Vom 27. bis zum 30. März 2025 ist das Forum »Die Unabhängigen« zum achten Mal auf der Leipziger Buchmesse zu finden. An vier Messetagen werden bei 47 Veranstaltungen zahlreiche Autor:innen, Herausgeber:innen, Übersetzer:innenund Verleger:innen vor Ort sein. Im Zeitraum von 10.30 Uhr bis 18.00 Uhr (am Sonntag bis 16.00 Uhr) finden halbstündige Lesungen zu Neuerscheinungen sowie die Verleihung des Kurt-Wolff-Preises statt. Mit über 42 Verlagen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Podiumsgästen aus ganz Europa wird der Blick in diesem Jahr erneut darauf gerichtet, was uns als Gesellschaft bewegt und welche ästhetischen Maßstäbe Literatur setzt. Organisiert wird das von Carolin Callies kuratierte Projekt von der Kurt Wolff Stiftung und der Leipziger Buchmesse. Das Programm findet live in Halle 5 H313 statt und wird zudem via Livestream online zu verfolgen sein.

Leipziger Buchmesse Leipziger Buchmesse Von Amrei-Marie - Eigenes Werk , CC BY-SA 3.0

Literatur pur auf dem Messegelände

Darüber hinaus geht es am Buchmesse-Samstag (29. März 2025) mit »Die Unabhängigen. Spätausgabe« für einen Abend runter vom Messegelände in den Westflügel Leipzig. Dort lesen ab 19.30 Uhr 18 Autor:innen auf zwei Bühnen aus ihren Romanen, Lyrikbänden und Sachbüchern – wie beispielsweise Katharina Bendixen, Christine Koschmieder oder Julia Friese.

Das Programm rund um die Neuerscheinungen bildet auch in diesem Jahr wieder die literarische Vielfalt und die hohe Qualität der unabhängigen Verlage ab. Viel gelesene Autor:innen wie die Trägerin des Deutschen Buchpreises Katharina Hacker und die aspekte-Preisträgerin Bettina Wilpert, die Graphic-Novel-Autorin Ulli Lust oder der preisgekrönte Lyriker und Essayist Franz Josef Czernin präsentieren ihre neuesten Publikationen. Mit Hannes Köhler, Meral Kureyhi, Svealena Kutschke und Thea Mantwill finden sich aber auch zahlreiche junge Prosastimmen auf dem Forum.

Thematisch geht es auch in diesem Jahr wieder in einigen Romanen um Herkunft. Mit dabei sind (post-)migrantische Stimmen wie z. B. die von Pippa Goldschmidt mit ihrem Roman »Deutschstunden« und ein Kollektiv aus den asiatischen Communitys in Deutschland mit dem Namen »korientation«, das in der Anthologie »raumnehmen« von seinen Erfahrungen erzählt. Aber auch die Auseinandersetzung mit den Eltern als Ausgangspunkt des Lebens zieht sich durch: Nils Dorenbeck erzählt in »Die widerspenstige Hand« vom Einfluss religiöser Ideale auf eine Familie. Eva-Martina Weyer berichtet in »Tabakpech« von einer Familiengeschichte, die vom Tabakanbau geprägt ist. Christina Maria Landerl geht im Roman »Das Buch Helga« den Spuren ihrer früh verstorbenen Mutter nach.

Auch der Lyrik wird wieder eine Bühne gegeben: Slata Roschal (»Ich brauche einen Waffenschein ein neues bitteres Parfüm ein Haus in dem mich keiner kennt«) ist ebenso dabei wie Moni Stănilă aus Rumänien und Bård Torgersen aus dem Ehrengastland Norwegen.

Zahlreiche internationale Autor:innen kommen wieder zur Leipziger Buchmesse. Mit den Romanen von Sulaiman Addonia und Nana Nkweti sind zwei Bücher aus der afrikanischen Diaspora vertreten. Auch Jean-Michel Maulpoix aus Frankreich ist durch seine Übersetzerin Margret Millischer präsent; die Armenisch schreibende Autorin Anoush Sargsyan ist mit ihrem Roman »Ano« persönlich vor Ort; der aus Israel kommende und in Berlin lebende Mati Shemoelof stellt mit »Der Preis« seinen Roman vor. Weltpolitische Themen nehmen Petra Thorbrietz (»Wir werden Europa erobern! Ungarn, Viktor Orbán und die unterwanderte Demokratie«) oder Ingar Solty (»Trumps Triumph?«) in den Blick. Gesellschaftspolitisches verhandeln Michael Bittner in seinen Satiren »Deutsche im Wind« und Leander Steinkopf in seinem Essay »Der Reiz des Verbotenen. Über die Freiheit jenseits des Erlaubten«. Die »Verlage gegen Rechts« setzen sich in ihrer einstündigen Podiumsdiskussion mit dem Thema »Über die gesellschaftlichen Folgen der Kulturkürzungen« auseinander, auf dem Podium sitzen dazu Johannes Franzen und Anne-Cathrin Lessel.

Gesellschaftspolitische Diskussionen und Preisverleihungen

Wichtige Anziehungspunkte sind zudem die Verleihung des Alfred-Kerr-Preises für Literaturkritik, die erneut am Messe-Donnerstag, 27. März 2025, das Programm bereichert. Ebenso bedeutsam: am Freitag, ab 17 Uhr unser Empfang für Buchhändlerinnen und Buchhändler, der »Buchhandelstreff«.

Traditioneller Höhepunkt beim Forum »Die Unabhängigen« ist am Messe-Freitag (28. März 2025) um 13.00 Uhr die Verleihung des Kurt-Wolff-Preises, der in diesem Jahr an den Verlag Theater der Zeit (Hauptpreis) und an die Edition A.B. Fischer (Förderpreis) geht. Die Laudatio hält Friedrich Dieckmann. Der Hauptpreis ist mit 35.000 Euro dotiert, der Förderpreis mit 15.000 Euro.

»Die Unabhängigen. Spätausgabe«: Literatur in der Stadt

Zum fünften Mal verlässt das Forum am Messe-Samstag (29. März 2025) die Messehallen und zieht in den Westflügel Leipzig. Ab 19.30 Uhr lesen 18 Autorinnen und Autoren auf zwei Bühnen aus ihren Romanen, Lyrikbänden und Sachbüchern.

Zu den Beteiligten zählen Kathrin Bach, Kevin Chen, Kristina Schilke, Eva Strasser, Johannes Albendorf, Katharina Bendixen, Christiane Frohmann und weitere namhafte sowie aufstrebende Autorinnen und Autoren. Die Moderation übernehmen Sabine Franke, Linn Penelope Rieger und Jörg Schieke.

Tickets und weiterführende Informationen

Das komplette Programm des Forums »Die Unabhängigen« ist unter www.kurt-wolff-stiftung.de/dua2025 abrufbar. Tickets für die »Spätausgabe« sind unter www.westfluegel.de/die-unabhaengigen-spaetausgabe erhältlich.

Kuratorin: Carolin Callies Kontakt: Kurt Wolff Stiftung, Karsten Dehler (info@kurt-wolff-stiftung.de, Tel.: 0341 / 9627187)

Gefällt mir
0
 

Mehr zum Thema

Topnews

Aktuelles

Isabel Allende: Der Wind kennt meinen Namen Isabel Allende: Der Wind kennt meinen Namen Die Inspiration für das Werk liegt in Allendes humanitärer Arbeit. Die Autorin engagiert sich intensiv für mexikanische Flüchtlinge und kennt die Geschichten von Menschen, die unter unmenschlichen Bedingungen ihre Heimat verlassen mussten. Als jemand, die sich selbst als "displaced person" bezeichnet, da sie einst aus ihrer Heimat fliehen musste, sieht sie in der aktuellen US-Flüchtlingspolitik eine Fortsetzung von Missständen, die sie schon lange anprangert. Suhrkamp
TV

Isabel Allende: Erzählen als Widerstand

Rezensionen