Arimas Mmar: Demmin 1945

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Ich liege allein, in Asche und Rauch
Frag mich, wer mich heute noch brauch.
Die Feuer sie brennen am Horizont Lichterloh
Sehe die Flamme des Himmeltor

Sehe die Stadt, wie meine brennt
Schüsse in der Ferne
Kinder schreien neben mir
Weine nicht, oh weine nichtan

Damals hörte man ihre Schreie nur
doch den Soldaten war es egal
was die deutschen taten
Rächen würden sie sich mit gleichen Taten

„Aber ich bin so jung ich will noch leben!“
Schreit ein Mädchen aus allen Ebenen
Die Mutter sie erwacht aus ihrer Trance
doch aus Demmin kommt keiner raus!

Und sie kommen immer näher,
Leichen schwimmen im Wasser
Kinder, Frauen und Alte
Verzweiflung lieber ist uns der tot

Wer war auch so dumm und musste schießen,
wer ließe sich die Taten der Feinde nicht gefallen,
In Demmin neunhunderte fallen.
Die Angst beinahe riechbar

Angst vor Vergewaltigung ist groß
Frauen und Kinder fliehen sofort
Schreie am Horizont
Die Brücken gefallen gefangen sie waren

Das ertränken rettete sie,
wie verzweifelt sie waren in jenen Nächten
kamen Menschen sie zu knechten
Der Tod ist besser als dieses Leben.

Diese können von sich behaupten ihr Leben sei schwer
was ist es heute?
Ein gebrochener Nagel?
Oder ein Schubs auf den Boden?

Was weinen und beschweren wir uns
unseren Ahnen zeigt es kein Respekt,
Ihr Leiden vergessen
Nichts ist schlimmer als Krieg.

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