Quo Vadis Deutschland „Ernstfall für Deutschland. Ein Handbuch gegen den Krieg“ von Erich Vad

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Erschienen am 17. November 2024 im Westend Verlag

„Ernstfall für Deutschland. Ein Handbuch gegen den Krieg“ von Erich Vad „Ernstfall für Deutschland. Ein Handbuch gegen den Krieg“ von Erich Vad Westend Verlag

Ein Weckruf für Deutschland: In „Ernstfall für Deutschland“ zeichnet Erich Vad, Brigadegeneral a.D. und ehemaliger militärpolitischer Berater von Angela Merkel, ein kritisches Bild der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik im Kontext des Ukraine-Kriegs. Das Buch erhebt dabei keinen Anspruch auf Polemik, sondern versteht sich als faktenbasiertes Plädoyer für ein strategisches Umdenken, das den Frieden sichern soll. Vad diagnostiziert eine planlose Politik und formuliert klare Vorschläge für eine deutsche und europäische Sicherheitsstrategie. (Leseprobe)

Worum geht es?

Vad analysiert die Risiken, die der Ukraine-Krieg für Deutschland und Europa birgt, und mahnt vor einer gefährlichen Eskalation. Seine Kritik richtet sich besonders an die aktuelle politische Führung, die seiner Ansicht nach ohne klare Ziele agiert. Vad hinterfragt deren Sinn und warnt, dass sie Deutschland ungewollt in eine Rolle als Kriegspartei drängen könnten. Insbesondere Systeme wie die Taurus-Marschflugkörper sieht er als sicherheitspolitisch hoch riskant. Vad sieht Aktionismus, wo langfristige Strategien fehlen. Seiner Meinung nach wird zu wenig darüber nachgedacht, welche Konsequenzen Entscheidungen für Deutschlands Position in Europa und der Welt haben könnten. Vad warnt vor der Gefahr, dass der Konflikt durch unbedachte Entscheidungen weiter eskaliert und Deutschland direkt in Mitleidenschaft zieht.

Zugleich bietet Vad Lösungsansätze: Er fordert eine strategische Neuausrichtung, die deutsche und europäische Interessen in den Mittelpunkt stellt, und eine langfristige Friedensstrategie, die auf Diplomatie setzt, ohne dabei glaubwürdige Abschreckung zu vernachlässigen.

Ein zentraler Punkt von Vads Analyse ist die Frage nach den Waffenlieferungen an die Ukraine. Er argumentiert, dass diese oft ohne klare Strategie erfolgen und eher moralischen als militärischen Zwecken dienen. Seine Kritik ist deutlich: Ohne einen Plan für die Zeit nach dem Krieg und ohne Berücksichtigung der langfristigen geopolitischen Konsequenzen bleiben solche Maßnahmen aus seiner Sicht riskant. Besonders besorgt zeigt er sich über Waffensysteme, die Russland direkt angreifen könnten, da diese eine Eskalation provozieren könnten.

Vad sieht hier eine gefährliche Lücke in der politischen Debatte: Die Risiken solcher Entscheidungen, insbesondere die potenziellen Konsequenzen für Deutschland, würden kaum diskutiert. Stattdessen fordert er eine Politik, die Verhandlungen und eine langfristige Sicherheitsarchitektur in Europa in den Mittelpunkt stellt.

Deutschlands Rolle in der Welt - Emanzipation von den USA

Einen weiteren Schwerpunkt legt Vad auf die transatlantischen Beziehungen. Deutschland müsse sich aus seiner historischen Abhängigkeit von den USA lösen und seine eigenen Interessen selbstbewusster vertreten. Vad spricht nicht von einer Abkehr von den Vereinigten Staaten, sondern von einer Partnerschaft auf Augenhöhe.

Deutschland solle seine Sicherheitspolitik stärker europäisch und eigenständig ausrichten, statt sich automatisch an den Prioritäten der USA zu orientieren. Diese Forderung sieht er nicht als Bruch, sondern als notwendigen Schritt in einer multipolaren Weltordnung. Ein eigenständiges, souveränes Deutschland wäre seiner Meinung nach sowohl für Europa als auch für die USA von Vorteil.

Gesellschaftliche Verantwortung: Gegen ideologische Polarisierung

Vad richtet seinen Appell nicht nur an politische Entscheidungsträger, sondern auch an die deutsche Gesellschaft. Er kritisiert, dass ideologische Polarisierung und moralische Überhöhung die rationale Debatte behindern. „Dämonen“ nennt er die Hindernisse, die klare Analysen und pragmatische Lösungen erschweren – sei es die Angst vor Veränderung oder die Unfähigkeit, unangenehme Realitäten anzuerkennen.

Er fordert eine faktenbasierte Diskussion und eine handlungsfähige Demokratie, die in der Lage ist, auf die Herausforderungen der Außen- und Sicherheitspolitik adäquat zu reagieren. Vads Plädoyer zielt darauf ab, gesellschaftliche Verantwortung zu stärken und ein Bewusstsein für die Notwendigkeit strategischen Denkens zu schaffen.

Lösungsvorschläge

Erich Vad überzeugt durch eine fundierte, sachliche Analyse, die nicht nur Probleme aufzeigt, sondern auch Lösungsvorschläge liefert. Besonders stark ist seine Fähigkeit, den Ukraine-Krieg und dessen Konsequenzen in einen globalen geopolitischen Kontext zu stellen. Sein Appell an Deutschland, seine Interessen eigenständiger zu vertreten, ist ein wichtiger Denkanstoß, der die sicherheitspolitische Debatte bereichert.

Auch für Leser, die Vads Analyse nicht teilen, bietet sein Buch wertvolle Denkanstöße und beleuchtet zentrale sicherheitspolitische Fragestellungen. Es handelt sich dabei nicht um eine erzählerische Abhandlung, sondern um ein faktenbasiertes Sachbuch, das aus der Feder eines ausgewiesenen Experten stammt. Gerade diese fundierte Perspektive macht die Lektüre lohnenswert – sie eröffnet neue Sichtweisen, fordert zur kritischen Auseinandersetzung auf und leistet einen bedeutenden Beitrag zur politischen und gesellschaftlichen Diskussion.

Vad´s Anliegen ist klar

„Ernstfall für Deutschland“ ist mehr als ein Buch – es ist ein Plädoyer für eine sicherheitspolitische Neuorientierung, das zur kritischen Reflexion einlädt. Vad fordert eine strategische Neuausrichtung, die auf nachhaltigen Frieden abzielt und Deutschlands Interessen klar definiert. Seine faktenbasierte Analyse und seine konstruktiven Vorschläge machen das Buch zu einer unverzichtbaren Lektüre für alle, die sich mit den Herausforderungen der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik auseinandersetzen möchten.

Der Autor

Dr. Erich Vad, geboren 1957, war Brigadegeneral der Bundeswehr und militärpolitischer Berater der Bundesregierung. Nach seiner Pensionierung ist er als Dozent, Publizist und Berater tätig. Seine militärische Expertise und seine Erfahrung als Stratege machen ihn zu einer der einflussreichsten Stimmen in der sicherheitspolitischen Debatte.


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