Heute, am 28. Mai 2024, wurde Mina Witkojc von der Suchmaschine Google mit einem speziellen Doodle geehrt, das von der niedersorbischen Künstlerin Siggiko gestaltet wurde. Dieses Doodle würdigt Witkojc als unvergessene Dichterin, die trotz massiver Unterdrückung ihre Kultur und Sprache verteidigte und förderte.
Mina Witkojc, geboren am 28. Mai 1893 in Burg (Spreewald), war eine bedeutende Dichterin und Kulturrebellin des sorbischen Volkes. Vor dem Krieg setzte sie sich intensiv für die sorbische Kultur und Sprache ein. Als Chefredakteurin der niedersorbischen Zeitung "Serbski Casnik" und durch ihre Mitarbeit am Buchkalender "Pratyja" förderte sie das kulturelle Bewusstsein der Sorben in der Niederlausitz. Ihre Gedichte, oft mit Naturbildern angereichert, reflektierten die Herausforderungen und die Resilienz ihres Volkes.
Während des Dritten Reiches wurde Witkojc aufgrund ihrer kulturellen Aktivitäten verfolgt. Die nationalsozialistische Regierung verbot die sorbische Sprache und zwang sie, ihre Arbeit bei "Serbski Casnik" aufzugeben. Trotz dieser Unterdrückung blieb sie aktiv und wurde später aufgrund ihrer Widerstandsaktivitäten verhaftet und aus der Lausitz ausgewiesen. Ihre Gedichte aus dieser Zeit, wie jene in der Sammlung "Dolnoserbske basni" (1925), drücken die Not und das Durchhaltevermögen der Sorben aus.
In der DDR konnte Witkojc ihre kulturelle Arbeit fortsetzen. Sie kehrte 1954 nach Burg zurück und setzte sich weiter für die sorbische Sprache und Kultur ein. Ihre Werke wie "K swětłu a słyńcu" (1955) und "Po drogach casnikarki" (1964) spiegeln die Hoffnung und den Wiederaufbau der sorbischen Kultur wider. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Ćišinski-Preis im Jahr 1964, und wurde zu einer bedeutenden Figur des sorbischen kulturellen Lebens in der DDR.
Zu ihren wichtigsten Werken zählen: "Dolnoserbske basni" (1925), eine Sammlung von Gedichten, die die sorbische Identität und die Schönheit der Natur feiern; "Wěnašk błośańskich kwětkow" (1934), ein Strauß Spreewaldblumen, der die reiche Flora und Fauna ihrer Heimat widerspiegelt; "K swětłu a słyńcu" (1955), Gedichte, die die Hoffnung und den Neubeginn der sorbischen Kultur thematisieren; und "Po drogach casnikarki" (1964), eine Sammlung von Prosatexten über ihre Erfahrungen als Journalistin und ihre kulturelle Mission.
Mina Witkojc bleibt eine inspirierende Figur, deren Engagement und literarisches Erbe die sorbische Kultur und Identität bis heute prägen.