Die Usedomer Literaturtage verleihen Ronya Othmann den Usedomer Literaturpreis 2024 für ihren Debütroman "Die Sommer". Die Preisverleihung findet am 13. April um 11 Uhr in der Seetelhotel Villa Esplanade in Heringsdorf statt, in Anwesenheit von Mitgliedern der Jury. Ronya Othmann, geboren in München und wohnhaft in Leipzig, wird bei der festlichen Lesung auch ihren Roman präsentieren. Die Moderation übernimmt der Historiker und NDR Sachbuchpreisträger Andreas Kossert.
Der 14. Usedomer Literaturpreis ist mit 5000 Euro dotiert und beinhaltet einen einmonatigen Arbeitsaufenthalt auf der Zwei-Länder-Insel Usedom. Er würdigt Autorinnen und Autoren, die einen herausragenden Beitrag zum europäischen Dialog geleistet haben. Der Preis setzt sich dafür ein, den länderübergreifenden Gedankenaustausch zu fördern und die literarische Tradition auf der Insel Usedom fortzusetzen, die unter anderem mit Maxim Gorki, Hans-Werner Richter, Theodor Fontane und Thomas Mann verbunden ist. Die Stiftung des Usedomer Literaturpreises erfolgt durch die Seetelhotels Usedom und die Usedomer Literaturtage.
Die Jury des Usedomer Literaturpreises besteht aus der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk als Vorsitzende, dem Publizisten Dr. mult. Manfred Osten und dem Historiker Dr. Andreas Kossert. Im Januar hat die Jury Ronya Othmann für ihren Roman "Die Sommer" ausgewählt. Dieser erzählt die Geschichte von Leyla, der Tochter einer deutschen Mutter und eines jesidischen Kurden, die jeden Sommer im jesidischen Heimatdorf ihrer Großeltern in Nordsyrien verbringt, bis das Assad-Regime und der Islamische Staat die Region in den Abgrund führen.
In "Die Sommer" beschreibt Ronya Othmann in einer einfühlsamen Sprache die existenzielle Herausforderung, mit der Menschen zwischen zwei Kulturen konfrontiert sind. Der Roman zeigt auf eindrucksvolle Weise eine jesidisch-deutsche Familiengeschichte und stellt universelle Fragen nach Herkunft und Identität. Er erinnert an die Fragilität vermeintlicher Gewissheiten und liefert somit ein literarisches Lehrstück für das 21. Jahrhundert, so die Jury.
Topnews
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Jenny Erpenbeck gewinnt Internationalen Booker-Preis 2024
Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich
Romanverfilmung "Sonne und Beton" knackt Besuchermillionen
Asterix - Im Reich der Mitte
Rassismus in Schullektüre: Ulmer Lehrerin schmeißt hin
14 Nominierungen für die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues"
"Die Chemie des Todes" - Simon Becketts Bestsellerreihe startet bei Paramount+
Michel Houellebecq und die "Aufstachelung zum Hass"
Usedomer Literaturtage 2024 unter dem Motto "Hoffnung Atmen"
Olga Tokarczuk gewinnt mit "Jakobsbücher" den Preis für das beste polnische Buch der letzten 25 Jahre
Neues Buch von Olga Tokarczuk
Booker International Prize geht an Jokha Alharthi
Die Teilnehmer des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs 2019
Aktuelles
Für Polina – Takis Würgers melancholische Rückkehr zu den Ursprüngen
„Nightfall“ von Penelope Douglas – Wenn Dunkelheit Verlangen weckt
„Bound by Flames“ von Liane Mars – Wenn Magie auf Leidenschaft trifft
„Letztes Kapitel: Mord“ von Maxime Girardeau – Ein raffinierter Thriller mit literarischer Note
Drachen, Drama, Desaster: Denis Scheck rechnet mit den Bestsellern ab
UNESCO und IBBY sammeln Werke in indigenen Sprachen
Mario Vargas Llosa ist tot –Ein Abschied aus Lima
Denis Scheck ist am 13. April zurück mit „Druckfrisch“
Zwei Fluchten, zwei Stimmen – und dazwischen das Schweigen der Welt
Good Girl von Aria Aber – eine Geschichte aus dem Off der Gesellschaft
"ttt – titel thesen temperamente" am Sonntag: Zwischen Wehrpflicht und Widerstand – Ole Nymoen im Gespräch
„Größtenteils heldenhaft“ von Anna Burns – Wenn Geschichte leise Helden findet
Siegfried Unseld und das Schweigen: Eine deutsche Karriere
Ein grünes Licht im Rückspiegel – „Der große Gatsby“ 100 Jahre später
Joachim Unseld erhält den „Ordre des Arts et des Lettres“
Rezensionen
"Neanderthal" von Jens Lubbadeh – Zwischen Wissenschaft, Spannung und ethischen Abgründen
Rezension: „In der Gnade“ von Joy Williams – Ein literarischer Geheimtipp über Verlust, Glaube und das Erwachsenwerden
