Heringsdorf Usedomer Literaturpreis 2024 geht an Ronya Othmann

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Die Usedomer Literaturtage verleihen Ronya Othmann den Usedomer Literaturpreis 2024 für ihren Debütroman "Die Sommer". Die Preisverleihung findet am 13. April um 11 Uhr in der Seetelhotel Villa Esplanade in Heringsdorf statt, in Anwesenheit von Mitgliedern der Jury. Ronya Othmann, geboren in München und wohnhaft in Leipzig, wird bei der festlichen Lesung auch ihren Roman präsentieren. Die Moderation übernimmt der Historiker und NDR Sachbuchpreisträger Andreas Kossert.

Ronya Othmann beim Ingeborg-Bachmann-Preis 2019 Foto: Amrei-Marie

Der 14. Usedomer Literaturpreis ist mit 5000 Euro dotiert und beinhaltet einen einmonatigen Arbeitsaufenthalt auf der Zwei-Länder-Insel Usedom. Er würdigt Autorinnen und Autoren, die einen herausragenden Beitrag zum europäischen Dialog geleistet haben. Der Preis setzt sich dafür ein, den länderübergreifenden Gedankenaustausch zu fördern und die literarische Tradition auf der Insel Usedom fortzusetzen, die unter anderem mit Maxim Gorki, Hans-Werner Richter, Theodor Fontane und Thomas Mann verbunden ist. Die Stiftung des Usedomer Literaturpreises erfolgt durch die Seetelhotels Usedom und die Usedomer Literaturtage.

Die Jury des Usedomer Literaturpreises besteht aus der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk als Vorsitzende, dem Publizisten Dr. mult. Manfred Osten und dem Historiker Dr. Andreas Kossert. Im Januar hat die Jury Ronya Othmann für ihren Roman "Die Sommer" ausgewählt. Dieser erzählt die Geschichte von Leyla, der Tochter einer deutschen Mutter und eines jesidischen Kurden, die jeden Sommer im jesidischen Heimatdorf ihrer Großeltern in Nordsyrien verbringt, bis das Assad-Regime und der Islamische Staat die Region in den Abgrund führen.

In "Die Sommer" beschreibt Ronya Othmann in einer einfühlsamen Sprache die existenzielle Herausforderung, mit der Menschen zwischen zwei Kulturen konfrontiert sind. Der Roman zeigt auf eindrucksvolle Weise eine jesidisch-deutsche Familiengeschichte und stellt universelle Fragen nach Herkunft und Identität. Er erinnert an die Fragilität vermeintlicher Gewissheiten und liefert somit ein literarisches Lehrstück für das 21. Jahrhundert, so die Jury.

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