Deutschlandfunk Kultur Die besten Krimis des Jahres 2023

Vorlesen

Deutschlandfunk Kultur hat die zehn besten Krimis des Jahres 2023 in einer Liste zusammengestellt. An der Spitze: "Fünf Winter" von James Kestrel. Auch zwei deutsche Titel sind mit von der Partie.

Deutschlandfunk Kultur hat die zehn besten Krimis des Jahres 2023 zusammengestellt. Bild: Pixabay

Deutschlandfunk Kultur hat die Krimibestenliste mit den 10 besten Krimis des Jahres 2023 veröffentlicht. Der Favorit der diesjährigen Krimibestenlisten-Jury war der Thriller "Fünf Winter" von James Kestrels. Auf Platz 2 folgt Megan Abbott mit "Aus der Balance". Percival Everett schafft es mit "Die Bäume" auf Platz 3. Wir stellen die Top-10 vor.

Platz 1: James Kestrel - "Fünf Winter"

Honolulu, Hongkong, Tokio. Joe McGrady – ein Mann und der Krieg, das Verbrechen und die Liebe. Der Detective folgt 1941 einem Mörder nach China, wird Gefangener der Japaner, übersteht den Krieg im Versteck, verliebt sich und lässt nie die Jagd nach dem Mörder aus dem Auge. Nicht überwältigend, sondern schlicht großartig.

Platz 2: Megan Abbott - "Aus der Balance"

Ballettschule in den USA. Verkrüppelt, flüchtig, willensstark – Charlie, Marie und Dara trainieren tanz- und eifersüchtige Kinder. Die Aufführung des „Nussknackers“ steht an. Spitzentanz stößt auf animalische Gewalt, als Bauunternehmer Derek das hermetische Familien-Dreieck aufmischt. Knisternd, phantastisch, bis zur Explosion.

Platz 3: Percival Everett: "Die Bäume"

Money, Mississippi, unter Trump. 1955 wurde hier der 14-jährige Emmett Till gelyncht. Heute werden weiße Rednecks ermordet und kastriert, am Tatort der unheimlich ver- traut wirkende Leichnam eines Schwarzen. Aufstand der Untoten, grotesk, komisch, brillant und obszön: Zombies geben es den Rassisten zurück, Stück um Stück.

Platz 4: Deepti Kapoor - "Zeit der Schuld"

Delhi, nördliches Indien. Drei Schicksale: Ajay, aus unterster Kaste, Diener, Beschützer des labilen, ultrareichen Gangstersohns Sunny. Neda, Journalistin aus verarmtem Adel, unsterblich verliebt in Sunny. Und über den Dreien die mächtigen, gewalttätigen, kindermordenden Väter. India today wie ein antiker Mythos

Platz 5: Nicola Lagioia - "Die Stadt der Lebenden"

Rom. Am 4. März 2016 folterten und ermordeten die Bürgersöhne Manuel Foffo und Marco Prato den Handwerker Luca Varani. Anscheinend ohne Grund, aus Lust, um zu sehen, wie einer totgemacht wird, über mehrere Tage. Tatsachenroman über das Unerklärbare, das „Das Böse“ genannt wird. Ungeheuer.

Platz 6: Yasmin Angoe - "Echo der Gewalt"

Ghana, Miami. Bei der Plünderung ihres Dorfes in Ghana wurde Nena Knight vergewaltigt und als Sklavin verkauft. Jetzt mordet sie selbst: für die Zukunft Afrikas, Tarnname „Echo“ nach NATO-Alphabet. Als sie auf die psychopathischen Killer von damals stößt, läuft sie zu Großform auf. Rachegemälde in Blut-Orange.

Platz 7: Andreas Pflüger - "Wie sterben geht"

Pullach, Berlin, Moskau 1980-83. Nina Winter, Slawistin, BND-Agentin, führt den wichtigsten westlichen Spion, einen hohen KGB-Offizier. Um ihn und seinen Sohn auszuschleusen, tötet, rennt, ertrinkt sie. Sterben, um zu überleben. Sprachgewaltig, Action zum Mitzittern, Treue im Verrat. Meisterwerk des deutschen John le Carré.

Platz 8: Jan Costin Wagner - "Einer von den Guten"

Wiesbaden, Dortmund. Beides ist Ben Neven: Leitender Ermittler gegen Pädo- sexuelle und selbst einer. Seine Familie liebt er „über alles“, vergewaltigt turnus-mäßig Adrian. Der erträgt es mit Selbsttäuschung, findet einen Ausweg. Neven fliegt beinahe auf, aber dann bleibt er unter den Guten, auf der Rasierklinge.

Platz 9: Laurent Mauvignier - "Geschichten der Nacht"

Drei Häuser. Vater, Mutter, Tochter, Nachbarin. In Zeitlupe kriecht der Thriller durch ihre Ängste, Erinnerungen, ihr Unausgesprochenes. Bis drei wütende Brutalos das Idyll der Zwänge aufbrechen. Ihre Geiseln müssen ihr Intimstes, Ver- borgenstes gestehen. Sonst... Ein Wunderwerk der Verlangsamung. Bis zum Knall.

Platz 10: Mathijs Deen - "Der Taucher"

Deutsche Bucht. Am Meeresgrund ein Wrack mit doppelter Ladung: Kupferplatten für eine Million, ein Toter in Handschellen. Die Schlüssel dazu außer Reichweite. Ein Sadist muss den Wracktaucher ertränkt haben. Liewe Cupido ermittelt zu Wasser und zu Lande Familienhintergründe voller Schuld, Hass und Rassismus.







Gefällt mir
0
 

Mehr zum Thema

Topnews

Aktuelles

Rezensionen