Auszeichnung Der Große Preis des Deutschen Literaturfonds geht an Annette Pehnt

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Die Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin Annette Pehnt hat den mit 50.000 Euro dotierten Großen Preis des Deutschen Literaturfonds erhalten. Die in diesem Jahr bereits zum vierten Mal verliehene Auszeichnung wurde im Colloquium Berlin überreicht. Geehrt wurde damit das Gesamtwerk der Autorin.

Die Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin Annette Pehnt hat den mit 50.000 Euro dotierten Großen Preis des Deutschen Literaturfonds erhalten. Bild: Rodrigo Fernandez - Eigenes Werk (Wikipedia)

Die Schriftstellerin Annette Pehnt hat den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds erhalten. Die Kulturstaatsministerin Claudia Roth sprach in ihrer Rede von einem beeindruckendem Gesamtwerk, und verwies dabei explizit auf Pehnt´s letzten Roman "Die schmutzige Frau". Oft wirke die Sprache der Autorin beim ersten Lesen geradezu lakonisch, so Roth. "Im weiteren Verlauf erweist sie sich jedoch stets als Beleg der genauen Beobachtungsgabe Annette Pehnts und ihrer Fähigkeit, gerade die Szenen des Zwischenmenschlichen im Familienleben, in Freundschaften oder im Arbeitsalltag zu schildern. Damit hat sie ihr treues Lesepublikum immer wieder in unterschiedlichen literarischen Formen begeistert, vor allem mit ihren Romanen, ebenso wie mit ihren Erzählungen und Kinderbüchern. Zu dieser besonderen Ehrung gratuliere ich Annette Pehnt sowie allen weiteren Preisträgerinnen und Preisträgern des heutigen Abends herzlich."

Bis zur letzten Seite ein Abenteuer

Susanne Fischer vom Vorstand des Deutschen Literaturfonds würdigte die Preisträgerin: "Annette Pehnt ist eine herausragende Schriftstellerin, die mit hohem formalem Anspruch schreibt. Souverän verbindet sie unterschiedliche Erzählerstimmen in einem Werk, manchmal sogar Vers und Prosa, wie in ihrem jüngsten Werk ‚Die schmutzige Frau‘. Die Autorin, die oft mit knappen Sätzen atmosphärische Dichte schafft, schreibt dort auf ebenso amüsante wie abgründige Weise über das Schreiben. Ihre Leserinnen und Leser bewegen sich auf dünnem Eis: Nie sind Pehnts Geschichten ganz auszuloten, nichts geht eins zu eins auf. Die Lektüre bleibt bis zur letzten Seite ein Abenteuer. Wir gratulieren Annette Pehnt zum Großen Preis des Deutschen Literaturfonds, mit dem ausschließlich Stipendiaten und Stipendiatinnen des Literaturfonds ausgezeichnet werden. Mit der großzügigen Unterstützung der Kulturstaatsministerin ermöglichen wir jedes Jahr Autorinnen und Autoren, in Ruhe an ihren Werken zu arbeiten."

Weitere Preisverleihungen

Neben dem Großen Preis des Deutschen Literaturfonds wurden auch weitere Preise verliehen. Der mit 20.000 Euro dotierte Paul-Celan-Preis ging an Holger Fock und Sabine Müller für ihr übersetzerisches Gesamtwerk. Grit Krüger erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Kranichsteiner Literaturförderpreis. Jens Sparschuh wurde mit dem New-York-Stipendium und Anja Kampmann mit dem London-Stipendium ausgezeichnet.

Der Große Preis des Deutschen Literaturfonds

Der Große Preis des Deutschen Literaturfonds wird seit 2020 vergeben. Der Preis geht hervor aus dem zuletzt mit 30.000 Euro dotierten „Kranichsteiner Literaturpreis“, der zwischen 1983 und 2019 jährlich durch den Deutschen Literaturfonds in Darmstadt verliehen wurde. Seit 1980 widmet sich der Deutsche Literaturfonds der Spitzenförderung deutschsprachiger Gegenwartsliteratur und dem Erhalt literarischer Traditionen. Als einzige Fördereinrichtung Deutschlands ist seine Literaturförderung überregional, markt- und politikunabhängig. Der Deutsche Literaturfonds wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

Annette Pehnt

Annette Pehnt wurde 1967 in Köln geboren. Nach dem Abitur leistete sie freiwillige Sozialarbeit in Belfast (Nordirland), lebte und arbeitet ein Jahr in Schottland. Anschließend studierte sie Anglistik, Keltologie und Germanistik an unterschiedlichen Universitäten, darunter Köln Freiburg und Berkeley. 1997 promovierte sie an der Universität Freiburg mit einer Arbeit zur irischen Literatur. Ihr erster Roman "ich muss los" erschien 2001 im Piper-Verlag.

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