"dem Unsagbaren eine Stimme geben" Literaturnobelpreis 2023 geht an den norwegischen Dramatiker Jon Fosse

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Der Nobelpreis für Literatur geht in diesem Jahr an den norwegischen Schriftsteller Jon Fosse. Wie die Schwedische Akademie der Wissenschaften kürzlich mitteilte, erhält Fosse die Auszeichnung für seine Theaterstücke, "die dem Unsagbaren eine Stimme geben".

Der norwegische Schriftsteller Jon Fosse erhält den Literaturnobelpreis 2023. Bild: Tom A. Kolstad / Det Norske Samlaget / Wikipedia

Der vor allem für seine Theaterstücke bekannte norwegische Schriftsteller Jon Fosse wurde von der Schwedischen Akademie mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es, Fosse stelle alltägliche Situationen dar, die wir in unserem eigenen Leben sofort wiederkennen würden. Seine radikale Reduktion von Sprache und dramatischer Handlung drücke die stärksten menschlichen Emotionen von Angst und Ohnmacht in einfachsten Worten aus. Fosses Fähigkeit, die Orientierungslosigkeit des Menschen darzustellen und zu zeigen, wie diese paradoxerweise Zugang zu einer tieferen, dem Göttlichen nahen Erfahrung verschaffen kann, habe ihm demnach den Ruf eines bedeutenden Erneuerers des zeitgenössischen Theaters eingebracht.

Jon Fosse

Fosse wurde in den vergangenen Jahren immer wieder als Anwärter des Nobelpreises ins Spiel gebracht. Auch in diesem Jahr galt er, neben Autorinnen und Autoren wie Salman Rushdie und Magret Atwood, den Wettbüros als Favorit. Bekannt ist Fosse vor allem für seine Dramen. Als Prosawerk hat hierzulande seine im Jahr 2000 erschienene Erzählung "Morgen und Abend" großen Anklang gefunden und wurde von der Krtitik gelobt.

Fosse wurde 1959 in Haugesund geboren und wuchs in Strandebarm in der Kommune Kvam in Hardanger auf. Zunächst veröffentlichte er vor allem Lyrikbände und Romane, bevor er sich überwiegend dem Theater widmete. Internationale Bekanntheit erlangte er in den 1990er Jahren, wo mehr als 20 Dramen von ihm aufgeführt wurden. Im Jahr 2000 wurden drei seiner Stücke hierzulande an einigen der wichtigsten deutschsprachigen Bühnen inszeniert, etwa bei den Salzburger Festspielen, an der Schaubühne am Lehniner Platz und dem Deutschen Theater Berlin.

Der Literaturnobelpreis

Im vergangenen Jahr ging der Literaturnobelpreis an die französische Autorin Annie Ernaux. Letzter deutschsprachiger Gewinner war der Österreicher Peter Handke. Der Preis ist mit elf Millionen Schwedischen Kronen (aktuell rund 950.000 Euro) dotiert. Die Preisgala findet traditionell am 10. Dezember in Schwedens Hauptstadt Stockholm statt, dem Todestag Alfred Nobels.

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