Dankesrede zum "British Book Award" Salman Rushdie sieht Meinungsfreiheit in westlichen Ländern bedroht

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Der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie hat im Zuge einer Dankesrede erneut vor der zunehmenden Einschränkung der Meinungsfreiheit in westlichen Ländern gewarnt. Dabei bezog er sich sowohl auf die Nachbearbeitung von Literaturklassikern, wie auch auf die Forderung, bestimmte Bücher aus US-amerikanischen Schulbibliotheken zu verbannen.

Der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie hat im Zuge einer Dankesrede erneut vor der Einschränkung der Meinungsfreiheit in westlichen Ländern gewarnt. Bild: Ed Lederman/PEN American Center / Wikipedia

Der Schriftsteller Salman Rushdie hat erneut vor der zunehmenden Einschränkung der Meinungsfreiheit in westlichen Ländern gewarnt. Es handle sich gegenwärtig um eine Bedrohung, wie es sie in seiner Lebenszeit noch nicht gegeben habe, so Rushdie, der am Montagabend im Zuge der Verleihung der British Book Awards mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde.

"Die Idee, James Bond politisch korrekt machen zu wollen, ist beinahe skurril"

Als Beispiel führte der in Indien geborene Autor den steigenden Druck auf Schulen und Bibliotheken in den USA an, wo sich gewisse Gruppierungen seit einiger Zeit für die Verbannung von Büchern einsetzen, deren Inhalte den eigenen ideologischen Weltanschauungen widersprechen. "Das ist ziemlich bemerkenswert alarmierend und wir müssen uns dem sehr bewusst sein und sehr vehement dagegen ankämpfen", so Rushdie. Ebenso kritisch sieht der Autor die Bestrebungen, historische Bücher von Begriffen und Formulierungen zu befreien, die gegenwärtig als anstößig empfunden werden. Zuletzt war dies bei den Werken des Kinderbuchautors Roald Dahls und dem James-Bond-Autoren Ian Fleming der Fall gewesen. "Die Idee, James Bond politisch korrekt machen zu wollen, ist beinahe skurril", stellte Rushdie im Zuge seiner Rede klar. Stattdessen sollt man zulassen, "dass Bücher aus ihrer Zeit zu uns kommen und ihrer Zeit entstammen".

Rushdie hatte sich bereits in diesem Frühjahr - als die Debatte um die Dahl-Bücher aufflammte - gegen die Nachbearbeitung literarischer Werken ausgebrochen, und sprach in diesem Zusammenhang von einer "kriecherischen Befindlichkeitspolizei". Der Autor selbst wurde im vergangenen Jahr auf offener Bühne mit einem Messer attackiert und dabei schwer verletzt. Hintergrund des Attentats war vermutlich Rushdies 1988 veröffentlichter Roman "Die satanischen Verse", für den er von dem damaligen iranischen Staatsoberhaupt, Ruhollah Chomeini, mit einer Fatwa belegt und also zum Tode verurteilt wurde.

Salman Rushdie mit Sonderpreis "Freedom to Publish" ausgezeichnet

Der British Book Award, den es seit 1990 gibt, wird seit 2017 vom Branchenmagazin "The Bookseller" vergeben. Rushdie erhielt den erst zum zweiten Mal vergebenen Sonderpreis Freedom to Publish.

Salman Rushdies neuer Roman "Victory City"

Im April diesen Jahres erschien Salman Rushdies lang erwarteter Roman "Victory City". Darin wird von einer plötzlich erwachsenen Stadt im südlichen Indien des 14. Jahrhunderts erzählt. Bisnaga, so der Name der Stadt, entwickelt sich schnell zu einem Fleck, auf dem Frauen gleichberechtigt und Fremde wie Freunde behandelt werden. Rushdie erzählt die Geschichte eines märchenhaften Aufstiegs, von der Möglichkeiten eines gesellschaftlichen Miteinanders, von Hoffnungen und von einem Fall. Dabei verwebt er Mysterien und Mythen mit gesellschaftlichen Problemen der Gegenwart.

Verlagsankündigung

Südindien im 14. Jahrhundert: Die neunjährige Waise Pampa Kampana wird von einer Göttin auserkoren, ihre menschliche Hülle und ihr Sprachrohr in die Welt zu sein. In ihrem Namen erschafft Pampa aus einer Handvoll Samen eine Stadt: Bisnaga – Victory City, das Wunder der Welt. All ihr Handeln beruht auf der großen Aufgabe, die ihr die Göttin gestellt hat: den Frauen in einer patriarchalen Welt eine gleichberechtigte Rolle zu geben. Aber die Schöpfungsgeschichte Bisnagas nimmt mehr und mehr ihren eigenen Lauf. Während die Jahre vergehen, Herrscher kommen und gehen, Schlachten gewonnen und verloren werden und sich Loyalitäten verschieben, ist das Leben von Pampa Kampana untrennbar mit dieser Stadt verbunden. Von seinem Aufstieg zu einem Weltreich bis zu seinem tragischen Fall.

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Buchvorstellung

Atlas: Die Geschichte von Pa Salt – Der finale Band der „Sieben Schwestern“-Saga enthüllt das lang gehütete Geheimnis