Neuer Roman "Melody" Martin Suter: Das Leben ist zu kurz, um sich selbst kennenzulernen

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In seinem neuen Roman "Melody" beschäftigt sich der Schweizer Bestsellerautor Martin Suter mit der lebenslangen Wehmut nach einer verschwundenen Liebe auseinander. Ein Thema, das ihm selbst eher fremd ist.

In seinem neuen Roman "Melody" schreibt der Bestsellerautor Martin Suter über das Verschwinden einer großen Liebe. Bild: Lesekreis (Wikipedia)

In Martin Suters aktuellem Roman "Melody" engagiert ein reicher alter Mann namens Peter Stotz einen jungen Juristen, der das Leben des bald Sterbenden dokumentieren soll. Die Bezahlung ist so üppig, dass der Schreiber, der bereits seit mehreren Wochen verzweifelt auf Jobsuche ist, das Angebot nicht ausschlagen kann. Der Bewerber zieht in das pompösen Anwesen seines Auftraggebers. Neben Messingplatten, hohen Säulen und weitläufigen Balkonen findet sich auch das ein oder andere Porträtbild von Stotz´ erster und einziger Liebe, der titelgebenden Melody. Bei unverschämt gutem Essen und übermäßig viel Alkohol erzählt der Gastgeber, wie er Melody in einer Buchhandlung kennengelernt hat. Doch kurz vor der bis ins kleinste Details geplanten und bereits organisierten Hochzeit, verschwindet die Frau spurlos. Große Geldsummen hat Stotz aufgewandt, unermesslich viel Zeit und Kraft in die Suche nach der Verschwundenen investiert - erfolglos. Er hat die Hoffnung verloren.

"Ich habe zum Glück ziemlich früh gemerkt, dass man jede Sekunde Milliarden von Dingen verpasst..."

Martin Suter selbst ist seit fast 45 Jahren mit seiner Frau Margrith zusammen. Was das Geheimnis einer so langen Liebe ist, kann er selbst nicht genau sagen. "Ich bin immer noch dabei, das herauszufinden", so Suter zur Deutschen Presse-Agentur. "Das Leben ist eigentlich zu kurz, um sich richtig kennenzulernen, auch sich selbst." Wichtig sei, sich zu entscheiden, auch in der Liebe.

"Wenn man immer denkt, vielleicht sollte ich noch dies machen, oder es gibt vielleicht ein schöneres Haus, eine bessere Insel, eine andere Frau - dann verpasst man alles. Ich habe zum Glück ziemlich früh gemerkt, dass man jede Sekunde Milliarden von Dingen verpasst, also kommt es auf eines mehr oder weniger nicht an. Soll man sich doch entscheiden und versuchen, wenigstens eine Sache nicht zu verpassen, auf dem Gebiet der Liebe und anderswo."


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