Der Schriftsteller Ralf Rothmann erhält in diesem Jahr den mit 25.000 Euro dotierten Thomas-Mann-Preis. Dies teilten die Bayerische Akademie der Schönen Künste in München und die Hansestadt Lübeck am Donnerstag mit.
Rothmann erhalte den Preis für sein erzählerisches Werk das auf einzigartige Weise in raue aufreibende Arbeitswelten abtauche und zugleich die Krisen und Abgründe einer künstlerischen Lebensform schildere, hieß es in der Begründung der Jury. Der 1953 in Schleswig geborene Rothmann habe in zahlreichen Romanen und Erzählungsbänden ganz unterschiedliche, chronisch ungesicherte Lebenswelten literarisch erfahrbar gemacht, hieß es zur Begründung.
Die Verleihung des Preises durch den Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Jan Lindenau, und den Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Winfried Nerdinger, soll am 19. September 2023 um 19 Uhr in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in der Münchener Residenz stattfinden. Die Laudatio hält Nicola Steiner, Literaturkritikerin und ab September 2023 Leiterin des Literaturhauses Zürich.
Ralf Rothmann
Ralf Rothmann wurde 1953 in Schleswig geboren. Nach der Volksschule und einem kurzen Besuch der Handelsschule machte Rothmann zunächst eine Lehre als Maurer, arbeitete anschließend einige Jahre auf dem Bau und schlug sich mit anderen Berufen - als Koch und Fahrer in einer Großküche und als Hilfs-Krankenpfleger - durch. Als Prosaautor debütierte er 1986 mit der Erzählung "Messers Schneide". Zuletzt erschien sein Roman "Die Nacht unterm Schnee" (2022 bei Suhrkamp). Rothmann erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Heinrich-Böll-Preis, den Kleist-Preis, en Uwe-Johnson-Preis und den Hölderlin-Preis.
Der Thomas-Mann-Preis
Der Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert. Mitglieder der Jury sind Prof. Dr. Friedhelm Marx (als Vorsitzender), Prof. Dr. Sven Hanuschek, Michael Krüger, Dr. Birte Lipinski, Dr. Wolfgang Matz, Klaus Puschaddel und Prof. Dr. Hans Wißkirchen.