Buchblogger im Interview - Mit Tobi

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Lesering stellt BuchbloggerInnen vor, die auf Instagram, YouTube, TikTok oder ihrem Blog über ihre Leseerlebnisse berichten. Wie sind sie zum Bloggen gekommen? Welches ist das exotischste Buch in ihren Sammlungen und welche persönlichen Buchempfehlungen können sie LeserInnen mit auf den Weg geben? Darüber haben wir mit Tobi gesprochen, der den Instagram-Kanal "lesestunden" sowie den Buchblog "Lesestunden" betreibt.

Tobi von Lesestunden Tobi von Lesestunden Portrait von Tobi

Tobi, wie bist du zum Buch-Bloggen gekommen?

Lesen ist etwas, das man eigentlich wunderbar alleine machen kann und das auch gerade deshalb eine hervorragende Möglichkeit ist um abzuschalten. Gleichzeitig fand ich es aber auch immer schade, dass die Eindrücke und Erfahrungen dabei so ganz ohne Echo bleiben. Also habe ich damals meinen Blog "Lesestunden" gestartet, einfach, um über das Gelesene zu schreiben und für mich zu reflektieren. Darüber hinaus war aber auch das Bloggen selbst ein Antrieb "Lesestunden" zu starten, um das Bloggen mit allen Details auszuprobieren und auch als Grundlage für viele kleinere Softwareprojekte zu haben. Nach nur kurzer Zeit, als ich gemerkt habe, dass es einfach Spaß macht über Literatur zu schreiben, habe ich dann "Lesestunden" mit einem professionellen Theme, mit schönen großen Fotos für die Beiträge und einigen weiteren Optimierungen ausgebaut.

Warum führst du diesen Buch-Blog?

Auf der einen Seite macht es einfach Spaß über das Gelesene zu schreiben und ich denke es geht vielen Viellesern so, dass sie auch ganz gerne selbst etwas schreiben. Ich liebe schöne und bibliophile Bücher und es ist einfach ein Vergnügen diese Bücher zu zeigen, ein wenig darüber zu philosophieren und die Lust auf Literatur zu wecken. Auf der anderen Seite ist "Lesestunden" einfach perfekt geeignet, um kleinere Programmierprojekte zu starten und damit verschiedene Dinge auszuprobieren. Ich habe eine App entwickelt, mit der man Büchertauschschränke finden kann, habe mehrfach die Buchblogosphäre ordentlich analysiert, zuletzt habe ich mit einer echt guten Desktop Publishing Anwendung selbst Umschläge gestaltet. Zudem ist es natürlich ein Vergnügen sich mit anderen Viellesern über Literatur auszutauschen und ich habe schon viele echt gute Bücher entdeckt, die ich ohne meinen Blog nie gefunden hätte.

Was unterscheidet Lesestunden von anderen Blogs/Profilen?

Der Schwerpunkt von "Lesestunden" sind schöne bibliophile Klassiker und das ist natürlich eine richtige Nische. Es geht nicht um die neuesten Bücher, die von der Masse gelesen werden, sondern um schmucke Klassiker und ganz besondere Bücher. Und ich schreibe auch immer wieder über das Buchbloggen selbst und darüber, wie die Buchblogosphäre beschaffen ist und wie sie sich verändert. Hin und wieder gibt es auch aktuelle und ganz spezielle literarische Themen.

Gibt es eine bestimmte Zielgruppe, die du mit deinen Inhalten erreichen willst?

Ich glaube mein Blog dürfte alle Vielleser ansprechen, die schöne Bücher mögen und gerne Klassiker lesen. Darüber hinaus ist mein Blog auch für Buchblogger interessant, weil ich auch immer einen Blick auf das Buchbloggen selbst und auch die Buchblogosphäre werfe. Aber grundsätzlich ist jeder willkommen, der Klassiker und schöne Bücher mag. Ich habe mittlerweile eine treue und feste Leserschaft, die immer wieder vorbei schaut, was ich wirklich sehr schätze.

Wie wählst du die Bücher für deinen Kanal aus?

Aus den Büchern, die ich so lese, treffe ich nur eine Auswahl und schreibe nicht über alles Gelesene. Schöne Bücher bekommen natürlich immer den Vorzug, weil "Lesestunden" mit Fotos von bibliophilen und hochwertigen Büchern auch einfach einladend sein soll. Aber ich schreibe auch über Bücher, die mich irgendwie bewegen, berührt haben oder einfach ein interessantes Thema haben. In Summe entscheide ich ganz nach Gusto.

Gibt es ein Genre, das du als Leser bevorzugst?

Auf jeden Fall Klassiker, davon sind auf "Lesestunden" am meisten zu finden. Ganz besonders die wunderbaren Werke der französischen Autoren des 19. Jahrhunderts. Aber natürlich greife ich auch sonst sehr gerne zu jeglichen Klassikern. Hin und wieder lese ich auch gerne Fantasyromane. Sachbücher lese ich auch viele, wobei ich darüber tendenziell eher weniger blogge.

Welches ist das exotischste Buch in deiner Sammlung?

Da gibt es mehrere Bücher, nachdem ich ja schöne Ausgaben so liebe. Da ist einmal mein in Leder gebundenes Unikat von "Der Graf von Monte Christo" und von "Der Herr der Ringe". Dann habe ich ein selbst zusammengestelltes Buch von Joe Devers Einsamer Wolf, darüber werde ich in naher Zukunft noch bloggen. Richtig exotisch und schön ist auch S. – "Das Schiff des Theseus" von J. J. Abrams und Doug Dorst, einem Buch, das voller Rätsel steckt, das mit zahlreichen Beilagen zwischen den Seiten aufwartet und das voll ist, mit Notizen und Anmerkungen, die selbst wieder eine eigene Geschichte erzählen. Sehr exotisch ist auch meine Schriftrolle "Shipwreck" von Paul Rietzl. Bestimmt würden mir noch mehr einfallen, nachdem ich immer auf der Suche nach außergewöhnlichen Büchern bin.

Ist das Bloggen für dich eher Freizeitbeschäftigung oder bereits Job?

Das Bloggen ist definitiv ein Hobby und wird sicherlich nie ein Job werden. Ich stelle mir das unglaublich schwer vor, in dem Themengebiet, wo ich auch nur eine Nische belege, auch noch Umsätze oder gar Gewinn zu schaffen. Aber das ist auch gut so, ich blogge so, wie mir der Sinn steht und schreibe frei heraus, worauf ich Lust habe.

Welche drei Bücher würdest du persönlich empfehlen?

"Lesestunden" ist natürlich voll mit hervorragenden Buchempfehlungen. Müsste ich mich entscheiden, dann würde ich allen voran Honore de Balzac empfehlen, der beste Autor überhaupt. Egal welches seiner Bücher, jedes ist einfach fesselnd und faszinierend. Dann natürlich Alexandre Dumas mit "Der Graf von Monte Christo". Die meisten kennen eine Verfilmung, aber das Buch selbst, ist einfach hervorragend. An dritter Stelle würde ich die Bücher von Gaito Gasdanow empfehlen. Ein echter Geheimtipp, Gasdanow hat einfach eine wunderbare Art zu schreiben. Tiefsinnig und mit einer ganz feinen und angenehmen Sprachmelodie. Es gibt allerdings so viel wunderbare Literatur und ich könnte natürlich noch viel mehr Bücher nennen, die man unbedingt lesen sollte.


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