Zille war ein großer Maler,
für seine Bilder nahm er keinen Taler.
Er nahm alle auf die Schippe,
sogar des Kaisers Hof und seine Sippe.
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Am Wannsee malte er dralle Männer und Frauen
als lieben Spott fröhlich zu beschauen.
Er trieb so manches Spiel auf die Spitze
und machte über die edle Gesellschaft seine Witze.
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Aber auch unter den Linden
war Zille mit seiner Staffelei stets zu finden –
am Adlon da machte er öfter Rast
und zeichnete so manch gar noblen Gast.
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Bitterböse malte er das Soldatenglück,
er formte seine Kunst Stück für Stück.
Das Volk liebte diesen Sachsen –
Berlin war ihm ans Herz gewachsen.
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Er war ein Kämpfer gegen Hunger und Leid
in seinen Bildern er auch Unrecht beschreit.
Berliner Hinterhofidylle-
im Gegensatz die Friedhofsstille.
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Die Verderblichkeit der Macht legte er bloß,
er haderte mit der Gesellschaft Los.
Seine Kunst war für den kleinen Mann –
den Bogen man bis ins Heute spannen kann!