In der kommenden Ausgabe "ttt - titel, thesen, temperamente" (Sonntag, 22. Januar) geht es unter anderem um das aktuelle Buch der amerikanischen Politikwissenschaftlerin Barbara F. Walter. In "Bürgerkriege: Warum immer mehr Staaten am Abgrund stehen" schreibt sie über die Vorboten einer Eskalation, und richtet einen Weckruf an den Westen.
Die amerikanische Politologin Barbara S. Walter benennt in ihrem neuen Buch Tatsachen, die schon seit längerem für Unbehagen sorgen. Seit Jahren bereits scheint sich eine seltsame Angst breit zu machen, die insbesondere demokratisch geführte westliche Ländern allmählich auszuhöhlen scheint. Dass diese Demokratien nie so stark gefährdet waren wie heute, ist die Kernthese in Barbara S. Walters aktuellem Buch "Bürgerkriege: Warum immer mehr Staaten am Abgrund stehen", welches sie am kommenden Sonntag in der Kultursendung "ttt" vorstellen wird. (Direkt zur Mediathek)
Die Vorboten einer Eskalation: Weckruf an den Westen
Überall können wir sehen, wie staatliche Autoritäten zunehmend unterminiert werden, wie Gewalt zum Mittel demokratiefeindlicher Zwecke eingesetzt und als politisches Instrument akzeptiert wird. In Brasilien erstürmten kürzlich erst Anhänger des ehemaligen Staatschefs Jair Bolsonaro zu Tausenden das Regierungsviertel. In den USA hat ein republikanischer Politiker allem Anschein nach bewaffnete Angriffe auf Demokraten in Auftrag gegeben. Zugleich wird in Deutschland gegen sogenannte "Reichsbürger" ermittelt, deren Ziel ebenfalls der Sturz des Staates ist.
Immer häufiger kommt es rund um den Globus zu Bürgerkriegen. Barbara S. Walter beschäftigt sich in ihrer Forschung seit Jahrzehnten mit gewaltsamen Auseinandersetzungen dieser Art, und gilt nicht erst seit dem Sturm auf das Kapitol als eine der gefragtesten Expertinnen auf dem Gebiet. Ausgehend von verschiedenen Konflikten erklärt sie in "Bürgerkriege", unter welchen Voraussetzung Staaten ins Chaos stürzen. Walter kennt die wiederkehrenden Muster, die auf eine bevorstehende Eskalation innerhalb einer Gesellschaft hindeuten. Mit "Bürgerkriege" schreibt sie einen Weckruf, der insbesondere an den Westen gerichtet ist.
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