Der ungarische Autor György Dalos ist mit dem Heinrich-Mann-Preis für Essayistik ausgezeichnet worden. Wie die Akademie der Künste am Freitag mitteilte, sei der Historiker und Übersetzer eine der bedeutendsten Mittefiguren zwischen Ost- und Westeuropa.
Der mit 10.000 Euro dotierte Heinrich-Mann-Prei der Akademie der Künste geht in diesem Jahr an den ungarischen Historiker und Übersetzer György Dalos. In der Begründung der Akademie heißt es, Dalos Werk Schalgen einen großen Boden von der Teilung Europas der den Zerfall der Sowjetunion bis hin zum Projekt einer illiberalen Demokratie in seinem Heimatland Ungarn. Vor diesem historischen Hintergrund sei seine Kritik auch immer Selbstkritik. "Wer György Dalos liest, gewinnt nicht nur neue Einblicke in die europäische Zeitgeschichte – sondern in die gesamte Genealogie der Gegenwart", heißt es in der Begründung.
György Dalos
György Dalos wurde 1943 in Budapest geboren und lebt heute in Berlin. Er studierte Geschichte in Moskau und arbeitete als Museologe in Budapest. Sein erster Gedichtband erschein 1964. 1968 wurde Dalos aufgrund von "maoistischer Umtriebe" zu einer siebenmonatigen Haftstrafe verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Nachdem ein Berufs- und teilweisen Publikationsverbot über ihn verhangen wurde, war Dalos als Übersetzer tätig.
Im vergangenen Jahr erschien Dalos Buch "Das System Orbán: Die autoritäre Verwandlung Ungarns". Neben anderen Auszeichnungen erhielt er im Jahr 2010 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.
Der Heinrich-Mann-Preis
Der Heinrich-Mann-Preis wird seit 1953 verliehen. Damals wurde die Auszeichnung von der Akademie der Künste der DDR für erzählende Prosa vergeben, und war mit 10.000 Mark dotiert. Heute ist der Heinrich-Mann-Preis mit 10.000 Euro dotiert zeichnet essayistische Werke aus. Preisträger sind unter anderem Heiner Müller, Peter Weiss, Günter Kunert und Christa Wolf.
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