Der Schriftsteller Lutz Seiler wird mit dem diesjährigen Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis soll am 2. Juli in Weimar überreicht werden.
Lutz Seiler erhält den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2023. In ihrer Begründung sprach die Jury von einem "rundum gewichtigen Autor", dessen Werke von poetischer Sprachkraft und zeitpolitischer Intensität zeugten. Seiler habe mit seiner Lyrik, seinen Essays sowie mit den beiden größeren Prosawerken "Kruso" und "Stern 111" der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur neue Impulse gegeben. Seine literarische Aufarbeitung des Übergangs von der DDR zur Bundesrepublik Deutschland sei politisch sensibel und literarisch hochinnovativ. In seinen Werken erzähle er von einer Neuordnung der Menschen in einer Zeitenwende sowie von der Freiheit angesichts von politischem Handeln.
Der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung
Der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung wird seit 1993 an Autorinnen und Autoren vergeben, in deren Werke sich das Thema Freiheit auf besondere Weise manifestiert. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Lutz Seiler wird der 30. Träger des Literaturpreises sein. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Sarah Kirsch, Walter Kempowski, Hilde Domin, Günter de Bruyn, Thomas Hürlimann, Hartmut Lange, Burkhard Spinnen, Louis Begley, Norbert Gstrein, Adam Zagajewski, Patrick Roth, Herta Müller, Wulf Kirsten, Daniel Kehlmann, Petra Morsbach, Ralf Rothmann, Uwe Tellkamp, Cees Nooteboom, Arno Geiger, Tuvia Rübner, Martin Mosebach, Rüdiger Safranski, Marica Bodrožić, Michael Kleeberg, Michael Köhlmeier, Mathias Énard, Husch Josten, Hans Pleschinski und Barbara Honigmann.
Die Jury
Die für die Vergabe des diesjährigen Preises verantwortliche Jury setzte sich wie folgt zusammen: Vizepräsident der LMU München Prof. Dr. Oliver Jahraus, Ministerpräsidentin a.D. Christine Lieberknecht, Sandra Kegel (F.A.Z.), der Bamberger Germanist Prof. Dr. Friedhelm Marx sowie Wolfgang Matz und Prof. Dr. Birgit Lermen als Ehrenmitglied.
Lutz Seiler
Lutz Seiler wurde 1963 in Gera geboren. Nach einer Berufsausbildung mit Abitur als Baufacharbeiter arbeitete er als Zimmermann und Mauer. Während des anschließenden Grundwehdiesnte in der Nationalen Volksarmee begann er sich für Literatur zu interessieren. Es folgte eine Studium der Geschichte und Germanistik in Halle, bevor er 1990 nach Berlin ging, wo er von 1993 bis 1998 Mitherausgeber der von ihm mitbegründeten Literaturzeitschrift "moosbrand" war. 1995 debütierte Seiler mit dem Gedichtband "berührt / geführt", der im Oberbaum Verlag erschien. Für seinen erster Roman "Kruso" (2014 erschienen) erhielt er den Deutschen Buchpreis. Sein 2020 erschienener Roman "Stern 111" wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
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