Die Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Herta Müller erhält den Internationalen Brückepreis der Europastadt Görlitz-Zgorzelec 2022. Müller´s Werk verbinde Menschen über alle Grenzen hinweg in dem Bekenntnis zur Völkerverständigung, hieß es in der Begründung der Jury. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis soll am 10. Februar 2023 in der ehemaligen Görlitzer Synagoge verliehen werden.
Die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller erhält den Internationalen Brückepreis der Europastadt Görlitz-Zgorzelec. Mit dem Preis werde Müller für ihren Einsatz für die Werte der Demokratie, gegen Unwahrheit und gegen jegliche Diktatur ausgezeichnet, hieß es in der Begründung der Gesellschaft. Mit ihrem Werk verbinde sie Menschen über alle Grenzen hinweg in dem Bekenntnis zur Völkerverständigung sowie zum persönlichen Widerstand gegen Totalitarismus und politisch oder ethnisch motivierte Unterdrückung, heiß es weiter zur Begründung.
Müllers Werk formulier "unzweideutig die Forderung nach (Mit-)Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Freiheit, Gleichheit und Selbstbestimmung. Es sind diese Grundfesten unserer Demokratie in Europa, die uns verbinden und unser Leben, Wertesystem und auch unser Miteinander tragen. Ihr Wort kann Anderen Mut geben, Ungerechtigkeiten zu benennen und gegen sie anzugehen – gerade in der heutigen Zeit."
Der Internationale Brückepreis
Der Internationale Brückepreis wird seit 1993 jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die demokratische Entwicklung sowie die Verständigung innerhalb Europas verdient gemacht haben. Zu den bisherigen PreisträgerInnen gehören unter anderem der EU-Präsident Dr. Jean-Claude Juncker, der Historiker Prof. Timothy Garton Ash, Erzbischof Prof. Dr. Alfons Nossol, der Architekt Daniel Libeskind und die Schriftstellerin Olga Tokarczuk.
Herta Müller
Herta Müller wurde 1953 in Nițchidorf in der Volksrepublik Rumänien geboren und wuchs im rumänischen Banat auf. 1987 reiste sie in die Bundesrepublik Deutschland aus. Bereits 1982 debütierte sie mit dem Buch "Niederungen", für welches sie im selben Jahr den "Literaturpreis des Verbandes der kommunistischen Jugend" sowie den Debütpreis des rumänischen Schriftstellerverbandes erhielt. In Müllers Werken ist die Arbeit und das Spiel an und mit der Sprache unmittelbar präsent. Die Collage und Demontage einzelner Begriffe, Bedeutungen und semiotischer Konstruktionen steht im Mittelpunkt ihrer Bücher.
2009 erhielt Müller den Nobelpreis für Literatur. In der Würdigung hieß es, Müller habe "mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit" gezeichnet.
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